Wandern und biken im Engadin

Biken, wandern und schlemmen im Unterengadin

von | 20.12.2020 | Relais & Chateaux Hotel, Schweiz

Kon­trast­rei­che Dör­fer, gran­dio­se Natur und ein­drück­li­che Land­schaf­ten, so wür­den wir das Unter­enga­din cha­rak­te­ri­sie­ren. Zu Fuss und mit dem E‑Bike haben wir ver­schie­dens­te Wan­de­run­gen und Tou­ren unter­nom­men. Im Relais Cha­teaux Hotel In Lain in Brail ver­brach­ten wir vier Näch­te und lies­sen uns im Gour­met-Restau­rant Vivan­da des In Lain kuli­na­risch ver­wöh­nen.

RC In Lain

Klein, fein und spe­zi­ell für Fein­schme­cker.

Unterengadin

Enga­di­ner Dör­fer und schö­ne Land­schaf­ten.

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Zu beachten

Zuwei­len Dich­te­stress im Natio­nal­park.

In Lain – ein spezielles Relais Chateaux Hotel im Engadin

Über die Päs­se San Ber­nar­di­no und Albu­la gelan­gen wir ins Unter­enga­din. Das Relais Cha­teaux Hotel In Lain liegt ein­gangs Brail, auf der rech­ten Sei­te. Die Restau­rant Ter­ras­se fällt uns sofort posi­tiv auf. Die jun­ge Dame an der Recep­ti­on begrüsst uns freund­lich. Das Zim­mer ist noch nicht bereit und so genies­sen wir zuerst einen klei­nen Lunch an der Son­ne, mit Aus­sicht auf die Enga­di­ner Berg­welt.

Anschlies­send wer­den wir durch das Haus geführt und kön­nen dann unser Zim­mer bezie­hen. Es ist nett ein­ge­rich­tet, wenn auch nicht sehr prak­tisch. Wir ver­schie­ben kur­zer­hand eini­ge Möbel. So passt es bes­ser. Wäre das Zim­mer um die Aus­sen­ter­ras­se grös­ser, es wäre per­fekt. Oder anders gesagt, die auf der Web­sei­te auf­ge­führ­ten Grös­se der Juni­or-Suite ist für uns gefühlt nicht ersicht­lich.

Relais Chateau Hotel In Lain Engadin

Stilvoll und genussreich Essen im Hotel In Lain

Der Begriff Gour­met­tem­pel ist für das In Lain sicher nicht über­trie­ben. Drei Restau­rants und eine Bar ste­hen den Gäs­ten zur Ver­fü­gung. Das La Stü­vet­ta, die Käse­rei und das Gour­met­re­stau­rant VIVANDA. Wir haben uns von der guten Küche im La Stü­vet­ta und am letz­ten Tag, als krö­nen­der Feri­en­ab­schluss, im VIVANDA ver­wöh­nen las­sen. Die kuli­na­ri­sche Rei­se im VIVANDA wer­den wir sicher­lich noch für lan­ge Zeit in aus­ge­zeich­ne­ter Erin­ne­rung haben. Herz­li­chen Dank dafür. Die letz­te kuli­na­risch Rei­se hat­ten wir in Frank­reich, im Relais Cha­teau Hotel Ann de Bre­ta­gne erle­ben dür­fen. 

Nationalpark – Rundwanderung Muottas Champlönch

Die ers­te Wan­der­tour im Natio­nal­park führt uns ins Val Müs­t­a­ir. Start- und Ziel­punkt, der Park­platz Nr. 1. Von hier aus star­tet auch die offi­zi­el­le Wan­der­rou­te 813 Cham­plönch – Il Fuorn. Über Nacht gab es einen Tem­pe­ra­tur­sturz und es hat bis unter 2000 Meter geschneit. Auch jetzt noch  wech­seln sich Son­ne und Schnee­trei­ben ab.

Die ers­ten 150 Höhen­me­ter gehen steil berg­auf. Anschlies­send ver­flacht sich der Weg.  Die Flo­ra auf der Ebe­ne ist bereits gelb ver­färb, wie auch ein­zel­ne Lär­chen. Wie wohl­tu­end, die­se Ruhe, in der sich selbst über­las­se­nen von mensch­li­chen Ein­grif­fen weit­ge­hend ver­schon­ter Natur. Jeder Schritt, ein Genuss.

Rundwanderung Alp Grimmels Munt la Chera
Rundwanderung Alp Grimmels
Nationalpark Alp Grimmels

Bei der Gabe­lung Rich­tung Il Fuorn wäh­len wir den Weg zur Alp Grim­mels. Nach ein paar wei­te­ren Höhen­me­tern öff­net sich die Alp Grim­mels mit schö­nem Weit­blick in Rich­tung Ofen­pass. Die Mur­mel­tie­re, wel­che man hier übli­cher­wei­se beob­ach­ten kann, sind schon im Win­ter­schlaf. So kön­nen wir die put­zi­gen Tie­re lei­der nicht mehr beob­ach­ten. Nach einer kur­zen Pau­se fol­gen wir dem Wan­der­weg zurück zum Park­platz. Mit einem Auf­stieg von ca. 300 Höhen­me­tern  ist die­se Rund­wan­de­rung eine schö­ne Ein­stiegs­tour im Natio­nal­park.

Rundtrail Ardez – Murtera Bike MTB 446

Heu­te ist wie­der mal ein Bik­etag ange­sagt. Mit voll­ge­la­de­nen Bat­te­rien star­ten wir vom Bahn­hof Ardez. Die pan­ora­ma­rei­che und hoch­ge­le­ge­ne Rund­rou­te wird uns über die Alpen Mur­te­ra Dadou­ra und Sura ins Schel­len-Ursli-Dorf Guar­da füh­ren und von dort zurück nach Ardez. Mit 16 Kilo­me­ter ist die Stre­cke eigent­lich nicht sehr lan­ge. Dafür sind aber 800 Höhen­me­ter zu über­win­den.

Je höher wir kom­men, des­to gran­dio­ser ist der Blick auf die umlie­gen­den Ber­ge. Auch die herbst­li­chen Töne der Flo­ra sind sehr schön. Wir sind schon ein wenig nei­disch auf die Besit­zer der schön gele­ge­nen und schön aus­ge­bau­ten Mai­en­säs­se. Wer Ruhe und Erho­lung sucht ist hier sicher gut auf­ge­ho­ben. Am Vor­tag hat­te es bis unter 2000 Meter geschneit. Der höchs­te Punkt der Biketour liegt auf fast 2200 Metern. Die Natur­stras­se führt bis zur Alp Mur­te­ra Dadou­ra (wel­che übri­gens einer der Dreh­or­te vom Schel­len-Ursli Film war). Von hier aus führt ein schma­ler Sin­gle Trail bis zur Alp Sura. Das Gelän­de fällt steil ab. Wir ent­schei­den uns die Bike’s zu stos­sen. 

Bike Tour Ardez - Sicht auf Ardez
Bike Tour Ardez Pruemarans
Bike Tour Ardez Muretera Dadoura

Ein­mal mehr stel­len wir fest, dass es weder für uns als Biker noch für die Wan­de­rer ange­nehm ist, auf so engen Trails zu kreu­zen. Doch heu­te sind nur ganz weni­ge Wan­de­rer unter­wegs, was es ange­neh­mer macht. Wir kreu­zen noch eine gut gelaun­te Jäge­rin. Ihre erfolg­rei­che Pirsch, ein Schnee­ha­se, ist auf dem Ruck­sack auf­ge­bun­den. Teil­wei­se ist der Trail schnee­be­deckt, zum Glück aber erst nach dem Durch­que­ren der stei­len Berg­flan­ke. Von der Alp Sura führt eine Natur­stras­se nach Guar­da. Anstel­le des Biket­rails ent­schei­den wir uns für eine relax­te Tal­fahrt auf der Natur­stras­se.

Guarda – der Schellen Ursli lässt grüssen

Das Schel­len Ursli Dörf­chen Guar­da über­zeugt mit einem wun­der­schö­nen Dorf­bild. Die tra­di­tio­nell  bemal­ten Enga­di­ner­häu­ser machen Lust das Dorf zu erkun­den. Weni­ger Glück hat­ten wir im Restau­rant Dalet, aus­gangs Dorf. Die Bedie­nung war kom­plett über­for­dert und das bestell­te Essen war auch nichts beson­de­res. Scha­de, aber wir ver­mu­ten, dass durch die Attrak­ti­vi­tät des Ortes, die Ser­vice Bereit­schaft lei­det, da die Besu­cher ja eh kom­men. Die Bike-Fahrt von Guar­da nach Ardez, ein purer Genuss. Wir las­sen uns Zeit und genies­sen den Blick auf das Tal.

Guarda im Unterengadin

Wanderung Val Trupchun – ein Klassiker im Nationalpark

Nach der gest­ri­gen Biketour ist heu­te wie­der eine Wan­de­rung im schwei­ze­ri­schen Natio­nal­park ange­sagt, in die Hirsch­a­re­na der Alpen, das Val Trup­chun. Das Wet­ter prä­sen­tiert sich am Mor­gen son­nig. Aber gegen den Nach­mit­tag sind wie­der Wol­ken ange­sagt. Beim Mor­gen­es­sen spu­ten wir uns und erwi­schen einen der letz­ten Park­plät­ze unter­halt dem Beiz­li Prä­süras. Nach dem schnü­ren der Wan­der­schu­he machen wir uns auf den Weg. Ange­sagt ist eine Wan­der­zeit von gut 4 Stun­den, ver­bun­den mit einem Auf­stieg von 620 Höhen­me­tern. Die Wan­de­rung ist als Rund­weg ange­legt und führt durch einen arten­rei­chem alpi­nem Misch­wald mit Arven, Fich­ten, Lär­chen und Berg­föh­ren. 

Wanderweg Nationalpark Alp Trupchun
Ova da Chaschauna

Für den Auf­stieg zur Alp Trup­chun neh­men wir den Höhen­wand­weg auf der rech­ten Sei­te. Ein schö­ner Weg, durch einen schö­nen Wald mit schö­nen Aus­bli­cken auf den Fluss Ova da Varusch. Ste­tig geht es berg­auf. Am Anfang sind wir ziem­li­che allei­ne Unter­wegs. Dann aber, so im zwei­ten Drit­tel wer­den wir lau­fend von grös­se­ren und klei­ne­ren Grup­pen über­holt. Das nagt schon ein wenig am Ego, mer­ken wir doch, dass wir nicht mehr so schnell unter­wegs sind wie die Jün­ge­ren.

Auf der Alp ange­kom­men, ras­ten auf dem aus­ge­steck­ten Ruhe­be­reich schon dut­zen­de Paa­re und Fami­li­en. Alle hal­ten einen respekt­vol­len Abstand ein, COVID 19 lässt grüs­sen. So sit­zen wir also hier, las­sen unse­re Bli­cke schwei­fen, gucken durch das Fern­glas und sehen eigent­lich weder Hirsch noch Stein­bö­cke. Wir kön­nen uns auch weiss Gott nicht vor­stel­len, dass das Wild Lust hat, sich in der Nähe von uns Wan­de­rer zu prä­sen­tie­ren.

Ein Fami­li­en­va­ter neben uns meint plötz­lich «Haben Sie die Gäm­se dort oben gese­hen» und zeigt mit dem Fin­ger auf eine Stel­le weit oben. Jetzt, wo wir eine Ori­en­tie­rung haben, sehen wir klei­ne Punk­te, und mit dem Fern­glas sind die Gäm­se zu erken­nen. Sol­che Jäger­au­gen soll­te man haben! Er zeigt uns noch wo wir die Hir­sche sehen kön­nen, ober­halb der Baum­gren­ze, auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te.  Also ohne geüb­te Augen ist das Wild fast nicht zu ent­de­cken.

Für den Rück­weg neh­men wir den Wan­der­weg ent­lang der Ova da Varusch. Der Bach führt wenig Was­ser. Wir wan­dern ent­lang des Baches, jetzt im Herbst ein dün­nes Bäch­lein. Die Sze­ne­rie erin­nert uns immer wie­der an Kana­da. Ein­fach toll. Nach gut zwei drit­tel der Westre­cke errei­chen wir die Park­hüt­te Varusch. Was haben wir für ein Glück, ein Tisch wird grad frei. Wir gön­nen uns ein herz­haf­tes Zvie­ri. Trotz den vie­len Besu­chern ist der Ser­vice spe­di­tiv und freund­lich. Das gefällt uns.

Ova da Trupchun

Biken entlang der Inn

Heu­te ist Abrei­se­tag. Wir ver­ab­schie­den uns vom Relais Cha­teaux Hotel In Lain und fah­ren nach Zer­nez. Das Abla­den der Bikes dau­ert nur weni­ge Minu­ten und bald fah­ren wir auf Neben­we­gen ent­lang der Inn. Das macht wirk­lich Spass, ohne gros­se Anstren­gung zu biken. Im Schat­ten ist es doch noch recht kühl, aber an der Son­ne schön ange­nehm. Die Sicht auf die Inn und die umlie­gen­den Ber­ge sind ein Genuss. Viel zu schnell errei­chen wir Lavin, unser Rück­kehr­punkt. Denn ab Lavin führt der Velo­weg in die Ber­ge, was wir nicht wol­len.

E-Bike-Tour-Inn-Engadin

Der Rück­weg nach Hau­se führt uns über den Flüela-Pass. Lei­der ist die Pass­hö­he im Nebel. Trotz­dem machen wir im urchigen Restau­rant des Flüela Hos­piz einen Zwi­schen­halt mit Mit­tag­essen. Über Davos geht es dann stau und somit stress­frei nach Hau­se. Schön wars, im Unter­enga­din, in Luga­no und in Locar­no! Obwohl, wir wären doch lie­ber nach Kuba gegan­gen. Aber eben, auf­ge­scho­ben ist ja nicht auf­ge­ho­ben.

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