Nach dem Besuch des Mount Wash­ing­ton nehmen wir die State Route 16 in Rich­tung Range­ley. Wir durch­fahren eine wun­der­schöne Seen- und Sumpfland­schaft mit sich ver­fär­ben­den Wäldern. Es ist traumhaft. Und die Schilder Moose Cross­ing sind dur­chaus ernst zu nehmen. Wir sehen unser erstes Moose, nur von weit­em, schnell ist es im Wald ver­schwun­den und so gut in den Bäu­men getarnt, keine Chance es zu erspähen, geschweige denn ein Foto zu machen. Unser Zwis­chen­stopp Hotel, das Range­ley Inn, ist ein­fach aber uns gefällt es super. Wir haben das Zim­mer Nr. 14 mit zwei riesi­gen King­size Bet­ten und einem kleinen Balkon mit sehr beque­men Ses­seln und mit Blick auf den See. Wir erholen uns ein wenig von der Fahrt und nehmen dann in der Inn eige­nen Tav­erne ein leck­eres und ein­fach­es Din­ner ein. Die Nacht ist her­rlich, mit offen­em Fen­ster schlafen, alles ruhig.

Greenville am Moosehead Lake Maine

Zwischenstopp Quill-Hill

Unser näch­stes Ziel ist Greenville am Moose­head Lake gele­gen. Auf der State Route 16 fahren wir in Rich­tung Strat­ton. Auf dem Weg dahin entschei­den wir uns, den Aus­sicht­spunkt Quill-Hill nicht auszu­lassen. Eine Grav­el Road, die Quill-Hill Road, führt da hin­auf und ja, es lohnt sich. Man hat eine 360 Grad Run­dum­sicht über die end­los erscheinen­den Wälder und Berge. Die Ver­fär­bung der Laub­bäume schre­it­et immer weit­er voran. Und ja, der Abstech­er lohnt sich dur­chaus. Da das Wet­ter diesig ist, verzicht­en wir auf ein Foto der Rund­sicht.

Quill Hill Road

Relais Chateaux Hotel Blair Hill

In Greenville haben wir das einzige Relais Chateau Hotel gebucht auf dieser Reise, das Blair Hill Inn. Es liegt sehr schön ober­halb des Moose­head Lakes, eine tolle Sicht auf den See ist garantiert, wenn man ein Zim­mer auf dieser Seite des Haus­es hat. Das Haus hat eine wun­der­bare Veran­da, auch mit Seesicht. Lei­der wird die Aus­sicht ein wenig getrübt durch die Zufahrtsstrasse zu Greenville, die zwis­chen dem Hotel und der wun­der­baren Aus­sicht hin­durch führt.  Dies ist auch eine Quelle von Lärm, der störend wer­den kann, vorallem nachts.

Das Restau­rant, Fine Din­ing, erfüllt die Erwartun­gen nicht. Auch ist eine Erfahrung mit dem Gläschen Wein auf der Veran­da eine grosse Ent­täuschung. Sowohl der Weiss- wie auch der Rotwein sind prak­tisch unge­niess­bar. Schade. Pos­i­tiv zu erwäh­nen ist das Früh­stück, para­dox­er­weise schon fast aus­geze­ich­net.

Relais Chateaux Blair Hill Greenville Moosehead Lake Maine

Ausflug zur B52 Bomber Gedenkstätte

Lei­der ist das Wet­ter ein wenig getrübt und wir beschliessen für  diesen Tag in Greenville eine Gedenkstätte zu besuchen. Ein B52 Bomber ist nahe Greenville in den 60er Jahren abgestürzt, mit­ten im Wald. Die Trüm­merteile liegen noch immer so da, wie unmit­tel­bar nach dem Ereig­nis, ste­ht da geschrieben. Weit ver­streut im Wald, kle­in­ste Teile, aber auch grössere. Wir lesen die Geschichte dazu und sind beein­druckt.​

Wanderung Little Moose Mountain & Pond — mehr Indian Summer in Maine geht nicht

Am zweit­en Greenville Tag ist das Wet­ter wieder super und wir nehmen den Lit­tle Moose Moun­tain & Pond Trail in Angriff. Das ist wirk­lich traumhaft: wun­der­schöne Trails, super markiert, wun­der­bare Wälder im Indi­an Sum­mer Look und Teich­land­schaften. Zwei abso­lut atem­ber­aubende Auss­sicht­spunk­te, wirk­lich unbe­d­ingt zu empfehlen. Aber, es braucht gutes Schuh­w­erk und es ist nicht ganz ohne. Die Stei­gun­gen sind recht steil und man muss hin und wieder ein biss­chen klet­tern, rauf oder runter. Aber das lohnt sich auf jeden Fall und wie im Titel gesagt, mehr Indi­an Sum­mer in Maine geht nicht! Zufrieden nehmen wir abends unser Din­ner im Dock­side Inn and Tav­ern ein.

Greenville Little Moose Mountain Pond Trail Viewpoint
Greenville Little Moose Mountain Pond Trail

Acadia National Park im Indian Summer

Bar Harbour — idyllisch gelegen aber.….

Am kom­menden Mor­gen geht es weit­er nach Bar Har­bor und dem Aca­dia Nation­al Park. Schon mehrmals ist es vorgekom­men, dass beim erwäh­nen dieses Parks ein Ahhh und Ohhh beim Gegenüber zu hören war: wie schön er sei!!!! Wir fahren voller Erwartung los und wer­den ein wenig ernüchtert. Es ist ein riesiger Touris­ten­rum­mel, völ­lig über­laufen, das Örtchen Bar Har­bor sel­ber und von den Strassen durch den Park gar nicht zu reden. Ach her­rjeh, wir brauchen einen Moment um uns darauf einzustellen.

Das Bar Har­bor Grand Hotel ist unser Über­nach­tung­sort. Es ist sehr sauber, dass muss man sagen. Aber davon abge­se­hen wer­den wir im ersten Moment nicht so warm mit diesem Haus und auch mit dem Zim­mer nicht. Aber es liegt gut, man ist in weni­gen Minuten am Hafen und mit­ten im Zen­trum. Wir spazieren da hin­unter und gön­nen uns einen kleinen Imbiss von einem Take­away, Lob­ster­roll!! Leck­er und wieder ein wenig ver­söhn­lich. Dann küm­mern wir uns um unser Aben­dessen. Es gelingt uns einen Tisch zu reservieren im Geddy’s. Der Ansturm ist aber gross, wir haben Glück, dass wir noch etwas reserviert bekom­men.

Wir schlen­dern noch etwas weit­er herum und gehen dann zurück ins Hotel, um uns noch ein wenig an unser Zim­mer zu gewöh­nen. Das Aben­dessen im Gleddy’s überzeugt. ER geniesst einen Lob­ster, SIE schaut geban­nt zu. Die Sache mit diesen ganzen Tieren auf dem Teller ist etwas her­aus­fordernd, moralisch und ethisch, deshalb wird es der einzige Lob­ster auf unseren Tellern bleiben.

Wanderung Pemetic Mountain

Die näch­ste Wan­derung ste­ht an: auf den Pemet­ic Moun­tain. Mit Ach und Krach kön­nen wir unser Auto parkieren. Es ist ein­fach der Bär los in diesem Park, unheim­lich viele Leute und noch mehr Autos. Aber…. Sobald man los­ge­ht und es ein biss­chen anstren­gen­der wird, siehe da, wir sind so gut wie allein unter­wegs. Der Auf­stieg ist wirk­lich anstren­gend. Es gibt immer wieder Stellen mit mehr als 20% Stei­gung. Das fordert uns, aber wir gehen es langsam an und schaf­fen es prob­lem­los. Schon auf hal­ber höhe hat man einen ersten Blick auf die Szener­ie: Das Meer glitzert in der Sonne, viele kleine Inseln soweit das Auge reicht, wun­der­voll. Wir nehmen den Rest des Weges unter die Füsse. Es ist nicht mehr gar so steil und man wan­dert auf flachen riesi­gen Fel­splateaus. Der Weg ist markiert mit aufeinan­dergeschichteten Steinen. Der ober­ste Stein zeigt die Rich­tung an. Oben angekom­men ist die Sicht…. Dafür gibt es kaum Worte. Die Fotos zeigen es wenig­stens ein biss­chen auf.

Acadia Nationalpark Pemedic Wanderung
Acadia Nationalpark Pemedic Mountain Trail

Eigentlich hat­ten wir geplant den Loop zu machen, also auf der anderen Seite wieder runter und ent­lang dem Jor­dan Pond zurück. Aber wir haben von Per­so­n­en, die uns beim Auf­stieg ent­ge­gen kamen erfahren, dass der Abstieg auf der anderen Seite wirk­lich sehr sehr steil sei. Die meis­ten Wan­der­er gehen offen­bar den gle­ichen Weg hin­auf und wieder zurück. Auch wir wollen es nicht her­aus­fordern und machen es so. Wir waren die meiste Zeit prak­tisch allein unter­wegs. Der Indi­an Sum­mer in Maine ist hier nicht so aus­geprägt wie in Greenville, da es deut­lich weniger Laub­bäume hat. Aber den­noch sieht man immer wieder rote und gelbe Far­bkleckse im Grün. Kaum zu glauben, als wir unten ankom­men, diese Men­schen­massen und Automassen. Wir ver­suchen noch unser Glück im Restau­rant beim Jor­dan Pond. Ein Kaf­fee oder so wäre ganz nett. Aber wir geben auf, das gefällt uns nicht.

Für den Abend haben wir im Restau­rant Havan­na reserviert. Das kann abso­lut emp­fohlen wer­den. Wir essen ausseror­dentlich gut, wer­den sehr nett bedi­ent und reservieren für den morgi­gen Abend gle­ich nochmal

Wanderung zum Great Head

Wir beschliessen diesen Tag zu nutzen, um den Aca­dia Nation­al Park per Auto zu befahren. Aber in einem ersten Schritt machen wir doch noch eine kurze Wan­derung. Wir möcht­en den Great Head umrun­den. Man startet am Sand Beach, ein schön­er Sand­strand, den man gar nicht erwarten würde. Aber, das ist ger­adezu ein Masse­nau­flauf hier. Der Haupt­park­platz ist bere­its zu, weil voll, aber wir fahren ein­fach trotz­dem rein und find­en einen freien Platz.

Wir laufen los und über­queren den Strand. Es hat auch Badegäste hier, kaum zu glauben. Aber es ist auch ein total warmer Tag, muss man sagen. Die Wan­derung zum Great Head ist eigentlich kurz, keine Stunde. Aber weil es so warm ist und doch auch wieder einiges an Stei­gung drin hat, kom­men wir ziem­lich ins Schwitzen. Aber andere noch mehr als wir. Deut­lich mehr Touris­ten machen sich auf diesen Weg, weil er nicht lang zu sein scheint. Sie kom­men aber auch deut­lich an ihre Gren­zen, weil Schuh­w­erk nicht passt, Gelände doch auch zwei- dreimal etwas her­aus­fordert, tech­nisch und kon­di­tionell, und die Wärme. Ohne Wan­der­schuhe nicht zu empfehlen.

acadia sand beach great head

Zurück beim Auto fahren wir rund um den Park herum auf der Park Loop Road. Es ist ein­fach nicht zu fassen, wieviele Autos es hier hat, der Wahnsinn!! Zu sehen kriegen wir eigentlich nicht mehr viel Neues dazu. Der Aca­dia Nation­al Park mag schön sein, am schön­sten wohl vom Pemet­ic Moun­tain aus, aber zu viele Men­schen. Diese schöne Natur geht unter all diesem Getöse irgend­wie unter. Wir gön­nen uns einen Lunch im Abel’s Lob­ster. Es liegt sehr schön am Meer und wenn man draussen sitzen kann, ist das wun­der­bar. Aber das schlägt sich auch nieder in den Preisen, stolz sind diese.

Gegen Abend spazieren wir zum Hafen von Bar Har­bour runter, gehen noch in ein zwei Läden auf dem Weg dahin und gön­nen uns einen Apéro mit Hafen­sicht. Auch das zweite Aben­dessen im Havan­na ist leck­er und lässt keine Wün­sche offen.
Bar Harbour
Irgend­wie sind wir froh, diese crowd­ed Gegend wieder ver­lassen zu kön­nen und freuen uns auf Deer Isle, wo wir hof­fentlich wieder etwas mehr Ruhe find­en wer­den. Wir haben da ein Airbnb gebucht für vier Tage. Wir sind ges­pan­nt.

Deer Isle

Da wir noch etwas Zeit totschla­gen müssen, Checkin im Airbnb ist erst 17 Uhr, beschliessen wir den anderen Teil des Aca­dia Nation­al Parks, den Schood­ic Head, zu erkun­den. Es ist faszinierend, wieviel weniger hier los ist, schon fast friedlich. Beim Schood­ic Point steigen wir aus und klet­tern ein wenig auf den Küsten­felsen herum. Die Fahrt weit­er Rich­tung Deer Isle ist gemütlich­es Cruisen mit Radio Par­adise im Ohr. Wir nehmen unter­wegs einen kleinen Lunch zu uns, das Bunker’s Seafood and Spir­it. Sehr leck­er.

AirBnB in Deer Isle

Wir erre­ichen unsere let­zte Sta­tion dieser Reise, ein Airbnb und wau, ein Holzhaus direkt am Wass­er ein­er kleinen Bucht. Vor uns Inseln und Wass­er, ein Garten, eine grosse Holzter­rasse mit 4 Adiron­dack Ses­seln. Wun­der­bar. ER ist ent­täuscht, dass es keine Feuer­stelle hat, um das ersehnte T‑Bone Steak zu gril­lieren. Der Gas­grill ist keine Alter­na­tive.  Lei­der ist auch der Kamin im Wohnz­im­mer auss­er Betrieb. Aber son­st ist alles da. Wir richt­en uns gemütlich ein und machen uns dann auf den Weg nach Ston­ing­ton.

Wir haben entsch­ieden, das Aben­dessen jew­eils nicht sel­ber zu kochen, son­dern auswärts zu gehen und mit etwas Glück zu gutem Seafood zu kom­men. Und ja auch heute gelingt das gut. Im Har­bor Cafe essen wir aus­geze­ich­net. Es wird schon deut­lich früher dunkel und es ist im Moment sehr neblig. Deshalb sehen wir nicht viel vom Örtchen Ston­ing­ton.

Dear Isle AirBnB
Dear Isle AirBnB Veranda
Wir haben uns für diese let­zten vier Tage vorgenom­men, noch etwas auszus­pan­nen, alles ein wenig zu ver­ar­beit­en und Blog zu schreiben, also nicht mehr viel zu unternehmen. Das machen wir auch so und weil das Haus so toll liegt und sehr gemütlich ist, passt das wun­der­bar. Am Nach­mit­tag des zweit­en Tages gehen wir aber doch nach Ston­ing­ton und möcht­en das Örtchen etwas ken­nen ler­nen. Es ist immer noch sehr neblig aber ger­ade deshalb gelin­gen uns tolle Fotos vom Hafen­be­trieb. Wir reservieren im Stonecutter’s kitchen für das Aben­dessen. Sehr zu empfehlen, ein­fach aber leck­er.
Deer Isle Stornington Steg im Nebel

Wanderung im Edgar M. Tennis Preserve

Am kom­menden Tag zieht es uns doch wieder etwas hin­aus und wir entschliessen uns für eine ein­fache Wan­derung im Edgar M. Ten­nis Pre­serve. Wir umrun­den eine kleine Hal­binsel und haben immer wieder einen her­rlichen Blick hin­aus auf’s Meer. 

Deer Isle

Am Head angekom­men set­zen wir uns auf die Felsen und essen ein wenig mit­ge­brachte Früchte. Es ist schön und gemütlich, die Sonne scheint auch schon fast wieder durch die Schleier­wolken hin­durch. Und plöt­zlich, etwas taucht ab von dem man denken kön­nte, es sei eine Boje. Aber eine Boje taucht nicht ab, also muss es ein Seal sein. Kam­era im Anschlag und warten und tat­säch­lich taucht er wieder auf. Er ist weit weg aber deut­lich zu erken­nen und es gelingt ein Foto, wenn auch eher unscharf. So schön!!!!

Erfüllt und beseelt von diesem Erleb­nis machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto und fahren zu unserem Holzhaus. Am Abend haben wir per Inter­net im Pil­grim Inn reserviert. Wir essen aus­geze­ich­net, etwas gehoben­er vom Stan­dard her, und das passt auch für unser Abschlussessen. Wir reservieren deshalb gle­ich nochmals für den let­zten Abend hier auf Deer Isle.  Diese Reser­va­tio­nen sind auch hier nötig. Man trifft nicht viele Touris­ten über den Tag an, selb­st in Ston­ing­ton nicht. Aber offen­bar sind sie doch da, weil die Restau­rants abends sehr gut besucht sind. Ein let­zter gemütlich­er Tag im Airbnb, schreiben, lesen und nichts tun. Der Tag endet wie unsere Ferien ange­fan­gen haben. Es begin­nt nach­mit­tags zu reg­nen, abends zu schüt­ten und zu stür­men. Der Kreis ist geschlossen. Der Indi­an Sum­mer in Maine neigt sich dem Ende ent­ge­gen.

Hier geht es zur Über­sicht unser­er drei­wöchi­gen Reise Indi­an Sum­mer New Eng­land

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