Abschied von Kathmandu
Nach dem Besuch der Newari Dörfer, werde ich in den nächsten 3 Tagen im Kathmandu Tal Wanderungen nach Nagarkot, Nomabuddah Kloster und nach Panauti unternehmen. Nach zwei vollen Tagen in Kathmandu, bin ich froh, diese Stadt verlassen zu können. Einerseits war ich nicht so glücklich mit der Wahl des Hotels. Die Region Thamel ist ganz in Ordnung, aber der Dauerlärm hatte mir schon zu schaffen gemacht. Das nächste Mal würde ich ein Hotel buchen, wo ich die umtriebige Stadt beim Eintreten hinter mir lassen kann, also eine Oase der Ruhe im Chaos suchen.
Wanderung nach Nagarkot
Von Kathmandu aus fahren wir etwa 1 ½ Stunden bis zum Changunarayan-Tempel. Ein kleiner Obolus ist für den Eintritt zu bezahlen. Der Weg zum Tempel ist gesäumt von auf lokalen und internationalen Tourismus ausgerichteten Läden. Leider ist der Tempel selber beim Erdbeben vom 2015 stark beschädigt worden. Die Arbeiten sind schon weit fortgeschritten und man kann die farbenfrohen Fresken zwischen der Einrüstung bereits erkennen. Aber es liegt noch viel Arbeit bis der Tempel in seinem alten Glanz erstrahlen kann. Wir machen uns auf den Weg in Richtung Nagarkot. Anfangs laufen wir entlang klein bäuerlichen Höfen.
Später wandern wir in dichten Kieferwäldern. Das gefällt mir bedeutet besser. Nach etwa 2 Stunden entspannter Wanderung treffen wir wieder unseren Fahrer. Bis nach Nagarkot, welches auf 2100 Meter liegt, windet sich die schmale Strasse über viele Kurven. Mein Zimmer im Hotel Country Villa ist klein, aber mit schöner Aussicht auf das Tal und der Gebirgskette des Himalayas, welche sich aber im Dunst nicht zeigt. Die Terrasse des Hotels bietet einen schönen Ausblick, es ist schön hier etwas entspannt zu essen und in die Ferne zu blicken. Nach Kathmandu ist das genau das Richtige für mich.
Nach einer entspannten, ruhigen Nacht bei geöffnetem Fenster präsentiert sich am Morgen die Gebirgskette des Himalayas. Das gefällt mir sehr.
Wanderung zum Namobuddha Kloster
Pünktlich um 10.00 werde ich abgeholt und wir fahren nach Dhulikel, unser Startpunkt für die gut zwei stündige Wanderung bis zum Kloster Namobudha, welches auf 1‘750 Meter liegt. Auf dem Weg begegne wir wieder viele kleinbäuerliche Barracken und Häuser. Und plötzlich ein grosses Fussballfeld wo Kinder ausgelassen spielen. Ein kleines Fest findet statt, mit Mönchen und Kindern vom Nambuddah Kloster. Es wird ausgelassen gespielt, diskutiert und gegessen. Eine fröhliche und entspannte Stimmung. Auf meine Frage ob ich Fragen soll wegen filmen meint mein Guide „wieso, du würdest die Mönche bei ihrer Arbeit nur stören mit deiner Frage, filme einfach“.
Namobuddha Kloster
Die buddhistische Klosteranlage ist eindrücklich, verwinkelt mit einigen interessanten Plätzen rund um die Geschichte des Ortes welche wie folgt geht. Ein Prinz von Panauti geht jagen, er trifft auf eine Tigerin mit fünf Jungen welche am Verhungern sind. Da die Tiger alles Futter verweigert welches der Prinz auf sich trägt, opfert er sich selber, so dass die Tiger überleben können. Das Kloster selber ist aber gar nicht so alt, es wurde 1978 erbaut. Es beherbergt etwa 350 Mönche, welche sich hier ausbilden lassen.
Das Abend- und Morgenessen wird gemeinsam mit den Mönchen eingenommen, wobei die Touristen etwas abseits bedient werden. Vor dem Essen beten die Mönche in ihrem typischen Singsang. Nach dem Essen darf zugelangt werden, wobei nach gut 10 Minuten die Essenszeit vorbei ist. Eigentlich hätte am Abend und am Morgen noch je eine Gebetszeremonie stattfinden sollen. Da aber der Grossteil der Mönche auswärts weilt, entfallen diese. Schade, aber nicht änderbar. Aber auch so sind die Räumlichkeiten in ihrem Farbenrausch und den Buddah Gestalten beeindruckend. Fotos von den Innenräumen gibt es nicht, da Kameras verboten sind.
Homestay in Panauti
Von Namobuddah wandern wir etwa 2 Stunden in Richtung Panauti. Der Weg führt uns entlang Feldwegen durch kleinbäuerliche Landwirtschaften-Betriebe. Rund 80% der Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten und sind in der Landwirtschaft tätig. Kleinbauern bewirtschaften in der Regel kleine Parzellen, nutzen traditionelle Anbaumethoden und versorgen sich so weit wie möglich selber.
Die Armut ist in vielen Fällen zum Greifen nahe. Es fällt auch auf, dass gefühlt jeder Quadratmeter urbares Land bepflanzt ist. Das führt dazu dass kein eigentliches Weideland zur Verfügung steht. Kühe und Ziegen sind aber wichtig, für die Milch und Dung, und werden deshalb auf kleinen Flächen angebunden gehalten. Ein für mich doch tristes Bild.
Nach der Wanderung erwartet uns bereits der Fahrer am vereinbarten Treffpunkt. Nach kurzer Fahrt erreichen wir Panauti wo wir bereits von der Dame des Hauses erwartet werden. Homestay ermöglicht Familien in strukturschwachen Regionen Familien Zusatzeinkommen zu generieren. In Panauti bietet die Homestay Organisation Unterkünfte in 20 Häusern an. Zugegeben, die Unterkunft ist schon ziemlich rustikal. Deshalb bin ich bin froh, dass ich nur für eine Nacht hier bleiben werde. Panauti selber ist ein quirliges Stadt mit einem zentralen Busbahnhof. Die Haupstrassen werden von kleinen Läden und Werkstätten gesäumt. Es ist wirklich ein emsiges Treiben, aber anders als in Kathmandu. Gefühlt bin ich auch der einzige Tourist. Ich bin also schon auch froh, dass ich hier vom Bruder der Dame des Hauses begleitet werde.
Nach unserer Rückkehr kann ich der Mutter der Hausdame noch beim Kochen zuschauen. Es ist erstaunlich mit wie vielen Gewürzen und Kräutern gekocht wird. Und das Ergebnis, das Nachtessen war hervorragend, ein Genuss.
Wanderungen im Kathmandu Tal
Die drei Wandertage im Kathmandu Tal haben mir gut gefallen. Es ist nicht so, dass ich jetzt von der Landschaft überwältigt worden bin, wie z.B. in Schottland, USA oder Kanada. Aber es gab mir einen eindrücklichen Einblick in die kleinbäuerliche Strukturen, welche das Kathmandu Tal bewirtschaften. Sehr bedauert habe ich, dass im Namobuddha Kloster die buddhistischen Zeremonien nicht stattgefunden haben.
Nächste Station unserer Rundreise ist die historische Stadt Bhaktapur.
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