Lötschebtal

Blatten Lötschental – Wandern & Biken

von | 21.09.2021 | Schweiz

End­lich sind Son­nen­ta­ge in Sicht. Nach so vie­len Regen­ta­gen, bin ich sicher nicht der Ein­zi­ge, wel­cher die Gele­gen­heit nutzt, um ein paar Tage in die Ber­ge zu gehen. Lei­der ist noch in eini­gen Kan­to­nen Feri­en­zeit und so sind auch vie­le Hotels gut gebucht. Aus­ser man ent­schei­det sich für eine inter­na­tio­na­le Tou­ris­ten­des­ti­na­tio­nen, wie zum Bei­spiel Inter­la­ken.

Warum ins Lötschental?

Es ist über 20 Jah­re her, als ich das letz­te Mal hier war. Und ich bin schon gespannt, wie sich das Lötschen­tal ver­än­dert hat. Und ja, es hat sich nicht viel ver­än­dert. Noch immer prä­sen­tiert sich das Tal weit­ge­hend unbe­rührt von tech­ni­schen Instal­la­tio­nen wie Hoch­span­nungs­lei­tun­gen oder sons­ti­gen Win­ter­sport­an­la­gen. Auch die Tal­hän­ge zei­gen sich frei von Nar­ben, die so man­che Ski­pis­ten hin­ter­las­sen. Auch die Dör­fer zei­gen sich wohl­tu­end gut unter­hal­ten. Neue­re Bau­ten fügen sich gut ins Gesamt­bild ein. Es ist zu hof­fen, dass die Gemein­den und die Eigen­tü­mer die Kraft auf­brin­gen, die Sub­stanz der ursprüng­li­chen Häu­ser zu erhal­ten und bau­wü­ti­ge Archi­tek­ten, mit ver­meint­li­chen künst­le­ri­schen Sich­ten, den Weg zu einer har­mo­ni­schen, sich ein­fü­gen­den Archi­tek­tur über­zeu­gen kön­nen. Wohl­tu­end ist auch das feh­len vom inter­na­tio­na­lem Tou­ris­mus, ver­mut­lich nicht auch zuletzt, durch die feh­len­de Luxus Hotel­le­rie.

Lötschental Tourismus

Zurecht wirbt das Tou­ris­mus­bü­ro vom Lötschen­tal   mit dem Slo­gan: Impo­san­te Berg­ku­lis­se zwi­schen den Wal­li­ser und den Ber­ner Alpen. Das unver­bau­te Tal mit intak­ten Dör­fern lädt zu natur­na­hen Feri­en abseits der gros­sen Tou­ris­mus­zen­tren”

Das Lötschen­tal ist Aus­gangs­punkt für unzäh­li­ge Berg- Wan­der- und Biketou­ren. Die Tou­ren sind auf der Web­sei­te bes­tens doku­men­tiert. 

 

Welches Hotel im Lötschental?

Die Aus­wahl an Hotels ist nicht sehr gross. Das drei Ster­ne Hotel Edel­weiss in Blat­ten hat noch Zim­mer frei, lei­der nur noch ein Ein­zel­zim­mer, dafür aber mit einem gros­sem Bal­kon, wie mir die Hote­lier Frau Kal­ber­mat­ten ver­si­chert. Im spä­te­ren Nach­mit­tag kom­me ich im Hotel an. Der Emp­fang ist wohl­tu­end freund­lich. Man spürt, hier füh­ren die Eigen­tü­mer das Hotel. Die letz­te Reno­va­ti­on erfolg­te im 2016 und so prä­sen­tiert sich das Zim­mer im Hotel Edel­weiss modern und zweck­mäs­sig. Das Zim­mer ist schon etwas klein, aber für eine Per­son geht es. Der Weit­blick zur Faf­ler­alp ist beru­hi­gend schön. Das Rau­schen der Lon­za, wel­che durch das Dorf Blat­ten fliesst, ist inten­siv.

Hotel Edelweiss Blatten Lötschental
Typisches Haus in Blatten
Blatten Dorfsicht

Lötschentaler Panoramaweg

Nach einer eher unru­hi­gen Nacht, die Lon­za lässt grüs­sen, geht es zuerst zum Dorf­la­den. Es fehlt mir an Snacks und Was­ser für die ers­te Wan­de­rung. Vor­ge­se­hen war, mit dem Post­au­to zur Faf­ler­alp zu fah­ren. Naja, auf dem Bus war­tend, kommt mir in den Sinn, was ich ver­ges­sen habe ein­zu­pa­cken. Und so muss ich noch­mals zurück ins Hotel. Anschlies­send geht es halt mit dem Auto zur Faf­ler­alp. Lau­fen wer­de ich nur einen Teil des Pan­ora­ma­we­ges, von der Faf­ler­alp bis zur Lauch­ner­alp.

Lötschental Panoramaweg Lauchneralp - Fafleralp
Fafleralp - Lauchneralp Panoramaweg Sicht hinteres Loetschental
Panoramaweg Lötschental Fafleralp - Lauchneralp

Vie­le neh­men den Umge­kehr­ten Weg und erspa­ren sich so Höhen­me­ter. Mir ist es woh­ler berg­auf zu lau­fen. Zudem hat es den Vor­teil, dass man die Wan­de­rer kreuzt und so eher das Gefühl hat, nicht mit der Mas­se zu wan­dern. Wobei Mas­se, hier im Lötschen­tal ist es nicht ver­gleich­bar wie im Enga­din, im Natio­nal­park. Der Wan­der­weg führt ste­tig berg­auf, ohne grös­se­re Anstren­gung bis zur Tel­li­alp. Dazwi­schen liegt noch der idyl­lisch gele­ge­ne Schwarz­see mit Bade- und Pick-Nick Mög­lich­keit. Das Alp­beiz­li Tel­li­alp lädt zum ver­wei­len ein. Ab der Tel­li­alp geht es dann ein wenig mehr zur Sache. Bis zur Weritzs­ta­fel, eine Ansamm­lung von Alp­hüt­ten und einer Kapel­le, sind gut 200 Höhen­me­ter zu über­win­den.

Die Aus­sicht auf das Biets­ch­horn und das Lötschen­tal ist super schön. Obwohl man von der Weritzs­ta­fel bereits die ers­ten Cha­lets der Lauch­ner­alp sieht, zieht sich der Weg bis zur Berg­sta­ti­on der Luft­seil­bahn. Der Wan­der­weg führt durch lich­te, wür­zig duf­ten­de Lär­chen­wäl­der und durch mage­re Blu­men­wie­sen. Herr­li­che Tief­bli­cke ins Tal sowie die Sicht auf die präch­ti­gen Gip­fel run­den das Wan­der­erleb­nis ab.

E‑Bike Rundtour Blatten – Tellialp ‑Fafleralp – Blatten

Mmh, es ist wie beim Wild­was­ser, wun­der­schö­ne Pad­del­stre­cken, aber ein­zel­ne Abschnit­te über­for­dern. So ist es auch bei den offi­zi­el­len MTB Bikestre­cken im Lötschen­tal. Die wirk­lich schö­nen, tol­len Stre­cken über­for­dern mei­ne Fähig­kei­ten, aber auch mei­ne Risi­ko­be­reit­schaft. An den stei­len Hän­gen zu stür­zen, das möch­te ich mir wirk­lich nicht antun. Also bleibt nichts anders übrig, als eige­ne Stre­cken her­aus­zu­fin­den, wie der Trail von Blat­ten über die Tel­li­alp und Faf­ler­alp  Von Blat­ten führt die Stras­se bis in den Wei­ler Wyss­ried. Von dort an geht es wei­ter auf der Forst­stras­se bis in die Tel­li­alp, der höchs­te Punkt des Trails. 

Tellialp Alpenbeiz
Heuen Loetschental

 Nach Kaf­fee und Kuchen 😊 fährt man auf dem Pan­ora­ma­weg (S0, S1) in Rich­tung Faf­ler­alp. Die Stre­cke for­dert Kon­zen­tra­ti­on, ist aber sehr gut mach­bar, bis auf eine stei­le Stel­le (S2). Absit­zen und run­ter rut­schen ist für mich immer noch die bes­se­re Alter­na­ti­ve, da fällt mir kein Zacken aus der Kro­ne. Die Fahrt durch die lich­ten Lär­chen­wäl­der und die Aus­bli­cke sind gross­ar­tig. Das macht echt Spass. Ab der Faf­ler­alp geht es zuerst ein Stück auf der Stras­se berg­ab. Bei der Kapel­le Küh­mad zweigt rechts der Wan­der­weg ab. Der gut aus­ge­bau­te Wan­der­weg (S0) ermög­licht eine Genuss­fahrt, mit wun­der­schö­nem Blick auf die Lon­za und das Lötschen­tal, bis nach Blat­ten. Vor­teil­haft ist man am frü­hen Mor­gen oder spä­te­ren Nach­mit­tag auf dem Trail. Sel­ber war ich um 17.00 auf dem Pan­ora­ma­weg und habe so nur 1 oder 2 Wan­de­rer gekreuzt.

Wanderung Lauchneralp – Kummenalp

Am Mor­gen hat es gereg­net, somit ver­schie­be ich die geplan­te Wan­de­rung zur Anen­hüt­te. Auf die offi­zi­el­le E‑Bike Rund­tour «Fly­er» habe ich kei­ne Lust, da die­se mehr­heit­lich auf der Stras­se führt. Eben­so ist es mir nicht nach all­zu vie­len Höhen­me­tern. Die Luft­seil­bahn bringt mich in drei­ein­halb Minu­ten auf die Lauch­ner­alp. Bis zur Kum­men­alp beträgt die Wan­der­zeit in etwa 1 Stun­de. Der Pan­ora­ma­weg führt über die Hocken­alp zur Kum­men­alp. Der Weg ist kurz­wei­lig, führt gemäs­sigt berg­ab und berg­auf mit tol­lem Weit­blick bis ins Rho­ne­tal. In der Alpen­beiz höre ich nur Ein­hei­mi­sche, man kennt sich und grüsst sich, kein Schi­cki­mi­cki wie in den Alpen-Gour­met­re­stau­rants in Zer­matt. Nach einem Wal­li­ser­tel­ler geht es auf dem glei­chen Weg zurück, doch dies­mal mit Blick in das hin­te­re Lötschen­tal. Das war eine wun­der­ba­re Kurzwanderung.nn

Wanderung Lauchneralp Kummenalp
Kummenalp

Rundwanderung Lötschental Anenhütte

Heu­te, am letz­ten Tag, ist die Rund­wan­de­rung Rich­tung Anen­hüt­te geplant. 

Rundwanderung Lötschental Anenhütte

Ein herr­li­cher Tag, blau­er Him­mel und Son­nen­schein pur. Auto par­kie­ren, Wan­der­schu­he schnü­ren und los geht es. Von der Faf­ler­alp hal­te ich mich rechts. Der Weg führt ste­tig nach oben. Mit jedem Schritt ver­schwin­det die Zivi­li­sa­ti­on und macht einer gran­dio­sen Berg­land­schaft Platz. Ver­glet­scher­te Berg­gip­fel, Wild­bä­che, die aus allen Rich­tun­gen ins Tal hin­un­ter flies­sen, grü­ne Alp­wie­sen mit einer gros­sen Blu­men­viel­falt sind ste­ti­ge Beglei­ter. Nach einem stei­len Anstieg ste­he ich vor der Wahl noch zur Anen­hüt­te auf­zu­stei­gen oder den Rück­weg anzu­tre­ten. Ich ent­schei­de mich für den Rück­weg. Die tosen­de Lon­za im Blick geht es tal­wärts, in Rich­tung Gug­gi­see – Gug­gi­staf­fel zurück zur Falf­ler­alp.

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