Carmona, eine der ältesten Städte Andalusiens, gelegen in einer dürren braunen Ebene, eher eine trostlose verbrannte Gegend, es ist Oktober. Man sieht zwar, dass das Land intensiv bewirtschaftet wird, aber jetzt, zu dieser Jahreszeit, sind die Felder abgeerntet und alles ist braun. Die reizende Altstadt von Carmona liegt erhöht auf einer Art Terrasse, mit Blick in die weite Ebene.
Parador Carmona
Logieren tun wir im Parador Carmona, eine maurische Burg aus dem 14. Jahrhundert. Spät abends kommen wir an, möchten gern im Restaurant La Yedra essen gehen, es ist nur ein paar Schritte vom Parador Carmona entfernt, aber es ist voll. Wir reservieren gleich für den Folgetag und gehen zurück ins Parador, um dort etwas zu essen. Der Wein aus der Duoro Region ist fabelhaft. Das essen nicht schlecht, aber auch nicht richtig fein. Die Räume der alten Burg sind in hervorragendem Zustand, beeindruckend, sehr schön.
Das Restaurant ist im alten Refektorium untergebracht. Der Raum wirkt wie ein Kirchenschiff, sehr schön restauriert. Am unteren Ende sind Chorstühle erhalten und schön restauriert worden, die für die Restaurantgäste mit Esstischen davor zur Verfügung stehen. Vom Restaurant gelangt man durch die Bar zum wunderbaren Balkon, mit Blick auf die weite Ebene: der beste Platz für einen Schlummertrunk.
Im Innenhof plätschert ein Springbrunnen, die Kacheln am Boden bilden zusammen mit Marmor ein Mosaik, wunderbar, ein wunderschöner Raum unter freiem Himmel. Unser Zimmer löst keine Begeisterungsstürme aus, aber ist absolut in Ordnung, gross mit respektablem Balkon.
Das Frühstück im Parador Carmona ist eher dürftig, ein bisschen enttäuschend für ein Parador. Wir machen uns auf den Weg in die Stadt, weil SIE ihre Badehose vergessen hat. Wir bleiben in diesem Projekt erfolglos, aber das Städtchen ist einfach traumhaft schön.
Carmona - eine Altstadt mit Charme
Viele maurische Bauten, gefertigt aus diesem gelben Sandstein: Kirchen, Türme, Tore und Mauern erscheinen immer wieder unerwartet zwischen oder hinter den weissen Stadthäuserreihen. Alles ist total sauber und gut unterhalten, insbesondere die Wohnhäuser. Wir schlendern durch die engen Gassen und machen viele Fotos. Schöne Plazas (Plaza de san Fernando) mit vielen, sehr vielen kleinen Restaurants und Bars zeigen sich uns und… die hiesige Bevölkerung, es ist Samstag Morgen, ist unterwegs.
Mehr Einheimische als Touristen, das ist ja genial. In spanischer Manier sitzen die Männer auf den Bänken rund um die Plaza und referieren über Gott und die Welt. Die meisten Tische der Bars und Restaurants sind besetzt, man hört fast nur spanisch. Adrett aufgebrezelte Frauen referieren ebenso miteinander wie die Männer, nur die Themen sind vielleicht andere. Das wirkt alles so angenehm lebendig und fröhlich auf uns.
In der Kirche ….. wird heute geheiratet, das im Akkord, eine Hochzeit nach der anderen. Was speziell daran ist, die Menschen sind so schön gekleidet, die Damen mit grossen Hüten, wunderschönen Kleidern, die Herren im Smoking, wau. Ein Bild für Götter. So etwas haben wir schon lange nicht mehr gesehen.
Im Restaurant Goya genehmigen wir uns einen Tapas-Lunch. Die Fischkroketten sind sehr fein. Auf dem Rückweg zum Parador fällt auf, dass es plötzlich ziemlich ruhig und menschenleer geworden ist und … ziemlich heiss. Ja klar, die Spanier gehen um zwei … drei Uhr nachmittags essen und dann gibt’s Siesta bis um fünf .. sechs Uhr. Es ist zu heiss für alles andere. So machen wir das auch, nur geniessen wir noch zusätzlich die wunderschöne Poolanlage im Parador.
Restaurant La Yedra - nicht verpassen
Abends, dank unserer Reservation, können wir im Restaurant La Yedra dinieren. Es ist wirklich phantastisch. Alles stimmt, wir schlemmen, essen viel zu viel, trinken auch ein wenig viel von einem ausgezeichnetem Rotwein.
Unerwarteterweise offeriert man uns am Schluss noch einen Likör; Kräuter oder Zitrone. Um das alles noch ein wenig zu verarbeiten, machen wir uns mit Kamera und Stativ auf den Weg ins Zentrum des Städtchens, nochmals zu unserer schönen Plaza…… Wir möchten ein paar Nachtaufnahmen machen. Das Spazieren zwecks Alkohol Pegel Abbau bewährt sich und ein wenig Kalorienverbrennung kann auch nicht schaden.
Videoclip Carmona
Das Beschriebene in bewegten Bildern. Viel Spass beim Betrachten unseres kurzen Viedoclips über Carmona. Und nicht vergessen, für beste Bidlqualtiät auf HD 1080p stellen!
Über Hornachuelos nach Cordoba
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg nach Cordoba. Wir möchten aber Carmona nicht verlassen, ohne die Ausgrabungsstätte einer römischen Nekropole besucht zu haben. Wir sind beeindruckt, es ist riesig gross. Wir machen uns bewusst, dass wir auf ein Zeitalter von vor ca. 2500 Jahren zurück schauen. Über eine Leiter kann man in eine Grabstätte hinunter steigen. Es ist totenstill da unten, ja so richtig totenstill.
Nach diesen eindrücklichen Bildern verlassen wir Carmona und fahren los Richtung Hornachuelos. Wir möchten nicht nur einfach auf der Autobahn nach Cordoba blochen, sondern etwas vom Landesinneren sehen. Die Gegend wird intensiv bebaut. Unendlich scheinende riesige Plantagen von Olivenbäumen, Orangenbäumen und Baumwolle lösen sich ab. Mit etwas Wasser muss der Boden hier sehr fruchtbar sein.
Der Ort Hornachuelas ist nett. Es hat einen Stausee, die Häuserreihen und engen Gassen sind schön und…. keine Touristen, ausser denjenigen, die mit einer Art offenen Touristenbus immer wieder daher kommen. Weiss der Himmel von wo die kommen und wohin die gehen. Wir geniessen Tapas im Restaurant Casa Alejandro. Nur Einheimische sind um uns herum. Perfekt. Unser Weg führt uns weiter nach Cordoba. ER kann sich erinnern, dass die Stadt für Autos eine Herausforderung sein kann. Wir werden sehen.
Unsere Reisedestinationen auf der Rundreise Andalusien:
- Cordoba – lebendig und voller Geschichte
- Sierrat Norte – eine Region zum Entschleunigen
- Sierra Aracena – wo Andalusien einfach nur herrlich ist
- Mazagon – Parador an herrlicher Lage am Meer
- Sevilla – kulturelles Highlight
- Zum Überblick unserer Rundreise durch Andalusien
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