In Leticia Kolumbien, verbrachte ich 4 unvergessliche Tage. Ich erkundete die Naturreservate Marasha und Tanimboca, wagte mich beim Canopying in Tanimboca in die Baumkronen, genoss eine mehrstündige Bootsfahrt auf dem Amazonas, besuchte das malerische Puerto Narino und die Seen des Tarapotegebietes. Erfahre mehr über meine Reise und lasse dich von der Schönheit des Amazonas und Leticia verführen
Ankunft in Leticia Kolumbien
Flug von Bogota nach Leticia Kolumbien. Eigentlich dachte ich, dass nur wenige nach Leticia wollen. Der Flug von Bogota nach Leticia aber, der ist rappelvoll. Kaum gestartet, wird der Flieger arg durchgeschüttelt, die Turbulenzen halten einige Zeit an. Man merkt die Spannung im Flieger an. Vielleicht wird auch deshalb nur ein Getränk auf dem gut zweistündigen Flug serviert.
Nach einer Stunde Flugzeit breitet sich unten ein unendliches Grün aus, durchzogen von braun gefärbten Flüssen. Diese mädrieren in grossen Bogen, eindrücklich sieht es aus von dieser Höhe. Wir landen in Letica Kolumbien. Der Flughafen bestehend jetzt noch aus ein paar Baracken, doch der Neubau ist bereits in Arbeit. Man investiert in die Infrastruktur. Es wird sich zeigen ob sich dies lohnen wird, aber die Chancen stehen gut. Diese Region hat Einiges zu bieten was in den «entwickelten» Regionen verloren gegangen ist, noch unberührte Natur!
Transfer ins Hotel Amazonas
Im Flieger hatte ich mir schon überlegt, wie ich vom Flughafen ins Hotel komme. Wie nett, als ich aus der Flughafenbaracke trete, steht mein Name auf einem Schild. Super, irgendwie bin ich erleichtert. Die Dame vom Hotel Amazonas Bed & Breakfast will nicht in irgendein Taxi einsteigen sondern wartet bis ein ihr bekanntes Gesicht vorbeifährt.
Die Fahrt in die Stadt Leticia ist, gelinde gesagt, unter energischem Einsatz der Hupe ziemlich rasant und holprig. Das Amazon Hotel präsentiert sich nett und zweckmässig und ist aktuell eine der Besten Unterkunftsoption. Es ist nicht nur heiss, sondern auch sehr schwül. Ich schwitzte schon ohne mich gross zu bewegen. Bei der Ankunft wird ein Saft und eine Früchteschale offeriert, wie nett. Nach dem Bezug des Zimmers ruhe ich mich zuerst mal von der Anreise aus.
Erkundung von Leticia
Wenig später mach im mich auf um die Stadt Leticia, welche an einem Nebenfluss des Amazons liegt, zu erkunden. Was für eine andere Welt Leticia als Bogota ist, merke ich schon wenige Minuten später. Primäres Fortbewegungsmittel ist das Motorrad, in allen möglichen Variationen, vom (ur)alt bis zum modernen Scooter. Das überqueren der Strassen ist nicht so einfach, es herrscht ein dichter Verkehr an Motorrädern und Tuk Tuks. Die Autofahrer sind hier klar in der Minderheit. Strassen und Fussgängerwege sind mehrheitlich in einem desolaten Zustand. Auch mit dem Abfall scheinen die Bewohner von Leticia, wie generell in Kolumbien, ein eher ungezwungenes Verhältnis zu haben. Wirklich schade. Es ist nur zu Hoffen das sich dies in den nächsten Jahren ändern wird.
Erster Kontakt mit dem Amazonas
Aber mir gefällt die kolumbianische Lebendigkeit von Leticia, und ich beschliesse spontan zum Amazonas runter zu gehen um die ersten Fotos zu machen. Ich freue mich auf diesen so gigantisch grossen Fluss, der eine so wichtige Lebensader für die Bewohner des Amazonasgebiete ist. Eine matschige Stichtrasse führt mich zum Fluss. Braun und träge fliesst der Fluss, ein spezielles Gefühl. Ich laufe dem Malecon entlang, Bootshäuser mit verschiedenen Zwecken säumen das Ufer. Weit und Breit, scheint es mir, bin ich der einzige Tourist. So halte ich mich dem Fotografieren zurück, ich weiss nicht so recht wie die lokale Bevölkerung reagiert.
Auf Empfehlung des Hotels gehe ich ins Tierras Amazónicas essen. Es liegt in einer belebten Einkaufsstrasse. Zum Glück ist noch ein Tisch frei. Ich versuche mich mit einem Fisch aus dem Amazonas, den Pirarucu. Der Fisch sowie die Beilagen, serviert auf einem Bananenblatt, munden hervorragend. Wie aus heiterem Himmel öffnen sich die Himmelsschleusen, Sturzbäche ergiessen sich auf die Strassen. Ich schau den anderen zu wie die Tuk Tuks angehalten werden, befor ich selber eines anhalte. Die Fahrt ins Hotel ist abenteuerlich, im Schritttempo kämpft sich das Tuk Tuk durch die Wasserseen welche sich auf den Strassen gebildet haben.
Naturschutzgebiet Natural Marasha in Peru
Für die nächsten 3 Tage sind Exkursionen organisiert. Juan, mein Guide, holt mich gegen 08.00 im Hotel ab. Unsere Erste Destination, das Naturschutzgebiet «Natural Marasha» in Peru. Wir laufen Malecon, dort liegen auch die Bootsanlegestellen, fast wie ein Busbahnhof, aber eben Boote. Unser Bootsfahrer wartet bereits und wir fahren los. Leticia liegt an einem Nebenarm des Amazonas. Links und rechts stehen Gebäude auf Stelzen, ob zu wohnen oder Gewerbe, vermutlich beides. Bald darauf fahren wir auf dem breiten braunen Amazonas. Das ist schon ein speziell schönes Gefühl, auf einem der mächtigsten Flüsse zu fahren.
Anlegestelle Marasha
An der Anlegestelle des Natural Marasha, es liegt auf peruanischem Boden, empfängt uns der einheimische Führer. Noch eine kurze Diskussion ob Gummistiefel in meiner Grösse vorhanden sind, aber leider nein. Wir machen uns auf dem Weg und tauchen in den Regenwald ein, noch nie wurde hier geholzt und hoffentlich wird es auch so bleiben. Die Augen des peruanischen Guides, einfach wahnsinnig. Er sieht auch kleinste nur wenige Zentimeter grosse Frösche auf dem Waldboden, oder gut getarnte kleine Affen. Die Tierwelt offenbart sich nicht so wie in Afrika. Im tropischen Regenwald können sich die Tiere perfekt verstecken. Eindrücklich, mindestens für mich. Nach etwa zwei Stunden gemächlichem Fussmarch, immer wieder unterbrochen durch Erläuterungen des Guides, erreichen wir das Resort Natural Marasha. Es liegt direkt am namengebenden See.
Erreichen kann man das wunderschöne Naturreservat Marasha nur über eine Tourbuchung. Es gibt verschiedene Gebäudestrukturen. In der Regel übernachtet man hier im Zusammenhang mit nächtlichen Kaiman Beobachtungen. Es sind aber auch Tagesausflüge möglich. Auf alle Fälle ist nichts mit Baden im See, denn die Kaimane können mehrere Meter gross werden. Nach einem ausgezeichneten Mittagessen und einer kleinen Siesta paddeln wir mit einem Holzkanu zu einem der mächtigen Bäume. Eindrücklich, misst doch der Stamm mehrere Meter im Durchmesser.
Wir paddeln einmal um den See und geniessen die Stille und die Schönheit der Natur. Der Rückweg erfolgt durch den Mangrovenwald mit einem Boot versehen mit einer Schraube an einer langen Stange. Dies ermöglicht die Fahrt im seichten Wasser. An der Anlagestelle angekommen wartet bereits unser Taxiboot für die Rückreise nach Leticia.
Naturreservat Tanimboca Leticia
Die Flora des Naturreservats Tanimboca präsentiert sich anders als die des Naturreservats Marasha. Sie ist dichter, es gibt mehr palmenähnliche Plfanzen, welche dicht gedrängt zwischen hohen Bäumen stehen. Beim Eintritt werden wir gewarnt nichts anzufassen: Bäume und sonstige Flora können Stacheln haben, auf Schlangen und grosse Ameisen auf Blätter zu achten und sich nicht von der Gruppe zu entfernen Au.f einer stündigen Wanderung erkunden wir Fauna und Flora und erhalten viele Informationen über das Schutzgebiet Tanimboca.
Canopy Tanimboca
Eigentliches Highlight ist aber eine Plattform auf 35 Meter Höhe welche wir am Seil erklettern werden. Nach der Einweisung geht es los, nicht ganz einfach die Bewegungsabläufe. Meter um Meter geht es rauf, mit Ruhepausen, geübte Kletterer benötigen nur wenige Minuten. Bei mir dauert es deutlich länger. Oben auf der Plattform angekommen ist genug Zeit um das Dach des Regenwaldes zu betrachten. Die Sicht über die Baumwipfel ist speziell. Als alle Gruppenteilnehmer oben angekommen sind, geht es los zur ersten Seilstrecke, die ist kurz, es braucht aber schon ein wenig Überwindung. Aber die Betreuung ist gut, sofort wird auf der Plattform gesichert. Die zweite Seilstrecke ist um einiges länger, und da bereits ein wenig Erfahrung gewonnen auf der ersten Seilstrecke, lässt sich dieser Teil definitiv besser geniessen. Anschliessend werden wir abgeseilt.
Mit dem Kayak durch den Dschungel
Als nächstens steht eine Kanufahrt auf einem kleinen Bach an. Wir fassen Stechpaddel, welche auch schon eine bessere Zeit hinter sich haben. Der Bach mädriert stark, wir lassen uns mehr oder weniger treiben und geniessen die Perspektive auf den Regenwald. Nach einem späten Mittagessen geht es zuück nach Leticia.
Rosafarbene Delphine & Seen des Tarapotegebietes
Die nächste Exkursion führt uns nach Puerto Narino. Die fast zweistündige Fahrt auf dem mächtigen Amazonas gefällt mir sehr gut. Gekonnt weicht der Bootsfahrer in voller Fahrt dem Treibholz aus. Nur selten wird das Gas zurück genommen. Ich dachte, dass nebst den Städten der Amazonas nicht bewohnt ist. Weit gefehlt. Es tauchen immer wieder kleinere Siedlungen auf. Es hat auch einiges an Verkehr auf dem Amazonas Fluss. Verschiedenste Boote sind unterwegs, vom langen Kanu gefüllt mit Waren bis zu Schnellbooten.
Puerto Narino
Puerto Narino, da habe ich gemischte Gefühle. Mir scheint es sehr auf den Tourismus ausgerichtet. Alles ist irgendwie auf hübsch gemacht, der Ort ist verkehrsfrei, es gibt eine Vielzahl von Unterkünften und Restaurants. Es ist augenfällig, mehrheitlich flanieren Touristen entlang der Gassen. Es wirkt ein wenig wie Disneyland, künstlich. Offensichtlicher Anziehungspunkt von Puerto Narino sind die rosafarbenen Delphine und die Seen des Tarapotegebietes.
Rosarote Delphine
Als nächstens wollen wir sehen ob wir die rosaroten Delphine finden. Zuerst aber steuern wir mit dem Boot durch einen dichten Mangrovenwald. Kaum aus dem Mangrovenwald öffnet der Himmel die Wasserschleussen. Laut prasselt der Regen, wir sehen kaum mehr was. Ausser rosaroten Schatten unter dem Wasser sehen wir nicht viel mehr von den Delphinen. So entscheiden wir uns zurückzufahren, eingehüllt im Regenschutz, nur knapp geschützt durch das Bootsdach, welches eigentlich mehr ein Sonnenschutz ist. Nach einer halben Stunde ist der Regenspuck vorbei und ich geniesse nochmals die Fahrt auf dem Amazonas bis nach Leticia.
Was tun in Leticia Kolumbien?
Es gibt eine vielzahl von Aktivitäten welche ab Leticia am Amazonas gebucht werden können. Zum Beispiel: Exkursionen und Touren in die Naturreservate Marasha und Tanimboca, Canopying in Tanimboca, Bootsfahrt auf dem Amazonas, Besuch von Puerto Narino und den rosaroten Delphinen in den Seen des Tarapotegebietes.
Reiseberichte zur Rundreise Kolumbien
- Bogota, 2 Nächte, Citytour
- Leticia Amazonas, 4 Nächte, Exkursionen in den Naturschutzgebieten
- Medellin, 3 Nächte, Citytour und Ausflug nach El Penol – Guatapé
- Pereira, 5 Nächte, Ausflüge in der Kaffeeregion
- Salamina, 3 Nächte, Ausflug Wachspalmental La Samaria
- Cartagena, 4 Nächte, Restaurant Amadeus
Videobeitrag zum Reisebericht Leticia Amazonas
Reiseblog VACANZAS – Inspirierende Reiseziele