Reisebericht Normandie kurz zusammengefasst: Wir tauchen in die Geschichte des 2. Weltkrieges ein, besuchen unter anderem die Landungsstrände Utha- und Omaha-Beach, lassen uns und vom amerikanischen Soldatenfriedhof berühren, wandern entlang der Küste zum Cap Manvieux und geniessen unsere wunderbare Unterkunft in Audrieu.
Nach 950 km erreichen wir unser erstes Ziel auf unserer Frankreichrundreise: Audrieu. Das Château d’Audrieu, ein Haus der Relais Châteaux Gruppe, ist unsere erste Unterkunft in der Normandie. Ja und wenn wir schon dabei sind, das ist unser Thema für diese Reise: wir wohnen nur in Hotels der Relais Châteaux Gruppe. Wir sind ja mal gespannt.
Château d’Audrieu — wundervoll ruhig gelegen
Starten tun wir schon mal ausgezeichnet. Das Château d’Audrieu ist ein wunderschönes Gebäude, nicht riesig, ein bezauberndes symmetrisches Eingangsportal, geschmackvoll dekoriert mit Flora. Der Empfang ist professionell und sehr freundlich. Wir bekommen einen Upgrade und beziehen eine Suite namens Margueritte im Erdgeschoss, wie nett. Das Zimmer ist wundervoll. Wir fragen uns, was es ausmacht, dass man ein Zimmer spontan so gut finden kann, sich so wohl darin fühlen kann. Auf jeden Fall, so ist es hier. Wir verbringen den restlichen Nachmittag mit spazieren in den verschiedenen Gärten des Schlosses und im nahen Wald.
Nachtessen in Arromaches-les-Bain
In Adrieu und in der nahen Umgebung gibt es nur wenige Möglichkeiten für ein gemütlichkes Nachtessen. Das Hotel empfiehlt uns an die Küste nach Arromanches-les Bains zu fahren. Nach 25 Minuten fahrt durch das ländlich geprägte Gebiet erreichen wir Arromances-les Bains. Hier treffen wir schon auf die ersten Mahnmale der Invasion aus dem 2. Weltkrieg. In der unter gehenden Sonne weit im Meer draussen, sieht man die Überreste einer künstlichen Hafenmauer, die damals von den Alliierten gebaut wurde. Wir essen im Hôtel De La Marine. Das haut uns nicht gerade um, nicht schlecht, aber alles andere als raffiniert. Dafür ist der Fisch frisch, so wie es sich gehört. Nach der Rückfahrt auf dunklen Landstrassen geniessen wir die Nachtruhe, es ist mucksmäuschenstill, die Fenster sind weit offen, die Luft frisch und kühl.
Eintauchen in die Geschichte des 2. WK — Utah Beach
Heute besuchen wir Utah Beach, die westlichste gelegene Landungstelle von den Fünf. Die Invasion der Alliierten und somit der 2. Weltkrieg ist in dieser Region omnipräsent. Wir machen einen Stop in Sainte-Mère-Église; hier holt uns die Geschichte ein. Am Kirchturm hängt eine Nachbildung des amerikanischen Fallschirmspringers, der dort während der Invasion gelandet ist, hängen geblieben und mehrere Stunden ausharren musste, sich tot stellend; ein bewegendes Bild, man wird ruhig.
Nach einem stärkenden Kaffee geht es weiter zur Utah Beach. Wir besuchen dort die Gedenkstätte des D‑Days, 6. Juni 1944, der Start der Invasion. Erneut beschleichen uns gemischte Gefühle beim Anblick dieser Statue der drei Soldaten, beim Besuch des Museums und bei all diesen Bildern und Eindrücken. Es ist bewegend, wir spüren eine tiefgreifende Achtung und einen grossen Respekt vor all diesen Soldaten, die für unsere Freiheit gekämpft haben.
Wir wissen gar nicht so recht, wie wir diese Achtung und den Respekt zum Ausdruck bringen können, würden das aber gern tun. Irgendwo eine Kerze anzünden? Nein wir können das auch machen, indem wir einfach hier sind, diesen Ort besuchen und dabei diese grosse Achtung und Dankbarkeit empfinden. Deshalb halten wir uns auch sehr zurück mit Fotos. Wir sind einfach still und nachdenklich. Nach einem kleinen, ruhig eingenommenen Imbiss geht es weiter zu la Pointe du Hoc.
Pointe du Hoc — als ob es gestern gewesen wäre
Dort hatte sich die deutsche Armee befestigt, in Bunkern richtig eingenistet, ein Adlernest um den Atlantik zu überwachen. Riesige Krater, massenweise, zeugen von den massiven Bombenangriffen der Alliierten auf dieses Adlernest. Hier sind US amerikanische Ranger die Klippen hoch geklettert, um die Befestigungsanlagen der Deutschen zu stürmen. Alles wirkt noch so echt, alles ist noch hier, zurückgelassen wie es war. Unglaublich, als wäre es gestern gewesen
Wir fahren weiter zum Omaha Beach. Das Monument ist sehr schön. Als Abschluss dieses intensiven Tages passt es gut. Wir sind tief bewegt, beeindruckt und haben ein flaues Gefühl im Magen, nicht vom Nachtessen, sondern von den vielen Eindrücken.
Cemetière américain de Normandie
Wir erholen uns über Nacht und besuchen am Tag darauf den ‘Cemetière américain de Normandie’. Auch hier, tiefes berührt sein, Achtung, riesiger Respekt und ein Gefühl von: nie nie mehr darf so etwas passieren. Die Kapelle, der Anblick von diesen weissen Kreuzen, tausende, in Reih und Glied, unbeschreiblich.
Wir haben Lust auf einen Strandspaziergang und fahren zur Omaha Beach. Das ist jetzt genau das richtige. Während unserem ca. zweistündigen Spaziergang kommt die Flut rein, das ist schön. Wir genehmigen uns ein kleines spätes Mittagessen, fahren zurück zum Hotel und freuen uns, die einzigen am Pool zu sein. Es ist schön ruhig, gemütliches hin und her schwimmen im geheizten Pool, grün um uns herum, das fühlt sich gut an.
Nachtessen im Chateau
Am Abend haben wir einen Tisch reserviert im Hotel eigenen Restaurant. Der Service, das Personal ist einfach top. Nicht zu viel, nicht zu wenig, sehr herzlich und empathisch, so richtig echt und professionell. Das Essen ist teilweise sehr gut, raffiniert, schön arrangiert, aber …… SEIN Filet de boeuf ist nicht so ganz überzeugend von der Fleischqualität her, das ist schade.
Wanderung zum Cap Manvieux
Den letzten Tag in der Normandie verbringen wir mit einer Küstenwanderung. Wir parkieren ca. 2 km vor dem Cap Manvieux und laufen Richtung Cap los. Die steile Felsküste ist sehr schön.
Beim Cap Manvieux sieht man noch einmal die Reste der alliierten künstlichen Hafenelemente, man ist ziemlich nahe dran. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Batterie de Longues-sur-Mer. Hier stehen vier Bunker mit Artillerie Geschützen, es ist noch alles da. ER ist mit der Geschichte und den Ereignissen des 2. Weltkrieges und der Invasion in der Normandie gut vertraut, SIE weit weniger gut, lässt sich aber vieles erklären. Hier zu sein, an diesen Orten zu stehen, all diese Monuments zu sehen, bringt uns viel intensiver in Verbindung mit diesen Ereignissen als jeder Geschichtsunterricht in der Schule, als jede Dokumentation im Fernseher. Es ist keine leichte Kost, aber wir sind froh, hier gewesen zu sein.
Abschlussessen in Bayeux
Am Abend, sozusagen als Abschluss der Normandie, besuchen wir Bayeux. Viel Zeit bleibt uns nicht. Wir haben im Restaurant Le Pommier reserviert auf Empfehlung unseres Hotels. Wir umrunden kurz die Kathedrale, sie ist eindrücklich, gross, mächtig für diesen doch eher kleinen Ort, es ist ein Bischofssitz, wohl deswegen. Die Stadt, soweit wir sie erkunden können, ist ganz herzig.
Le Mont Saint Michel — Trotz vielen Touristen nicht verpassen
Unsere Reise geht weiter Richtung Bretagne. Auf dem Weg dahin, man kommt nicht dran vorbei, liegt das le Mont-Saint-Michel. Wir waren vor über 30 Jahren schon einmal hier. Es hat sich verändert. Wir meinen uns zu erinnern, dass wir mit unserem Auto direkt vor der Insel parkieren konnten. Jetzt hat es riesige Parkplätze und Shuttle Busse. Wir spazieren die enge Gasse mit den vielen Einkaufsläden hinauf Richtung Abtei. Es hat nicht allzu viele Leute, es ist ganz angenehm. Auch die Abtei besichtigen wir, viele Stufen, rauf und runter. Wir haben unser Training für heute gehabt und geniessen ein feines Crêpe zur Belohnung, ein Muss hier.
Rundreise Westfrankreich
Auf unserer Relais Chateaux Rundreise durch Westfrankreich (Normandie, Bretagne und Loire Tal) haben wir die folgenden Häuser besucht:
- Reisebericht Normadie Château d’Audireu — Luxus auf hohem Niveau (4 Nächte)
- Reisbericht Ostküste der Bretagne, gediegen dinieren im Château Richeux (2 Nächte)
- Reisebericht Nordküste der Bretagne, Manoir de Lan Kerellec – luxuriös entspannt an der Côte de Granit Rose (3 Nächte)
- Reisebericht Westküste der Bretagne, Château de Locquenole — am Flussufer der Blavet (3 Nächte)
- Reisbericth Cote de Jade Hotel Ann de Bretagne – Gourmetküchte auf Topniveau (2 Nächte)
- Reisebericht Loire Schlösser – Traumschloss Château de Noirieux – wunderbar entspannend (4 Nächte)
- Mitten im Loire Tal Château de Noizay (3 Nächte)
- Relais Châteaux Rundreise – Route de Bonheur Normandie Bretagne Loiretal
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