Reisebericht kurz zusammengefasst: Château de Noirieux in Briollay an der kleinen Loir ist unsere nächste Destiantion. Wir erkunden von Briollay aus die Loire Schlösser Château de Longeais, Château Villandry, Château Azay le Rideau und Château Ussée, fahren mit dem Velo entlang der Loir und flanieren in den den Städten Angers, Samur und Chinon.
Wir machen uns auf die Fahrt ins Loire Tal, weg von der Küste. Unsere nächste Destination ist das Château de Noirieux in Briollay, ein charmantes kleines Schloss, ähnlich dem Chateau Locquenole. Wir haben ein schönes Zimmer, auch wieder mit knarrenden Böden und der Blick aus dem Zimmerfenster über das Loir-Tal ist traumhaft. Das Château liegt an der kleinen Loir, ein hübscher langsamfliessender Fluss der oberhalb Angers in die Sarthe fliesst. Die Sarthe selbst ist ein Zufluss der grossen Loire.
Da wir einen Tag früher hier sind, erhalten wir auch noch einen Platz im Restaurant. Für den Rest unseres Aufenthaltes hat dies nicht mehr geklappt. Entweder ist das Restaurant zu oder voll gebucht. Wir essen gut und fühlen uns sehr wohl hier; Natur, Grün, Ruhe, nicht überbaut, erholsam.
Die Loire Schlösser
Der kommende Tag ist dem Besuch der ersten Loire Schlösser gewidmet. Wir machen schon am Abend davor einen Plan, wie wir vorgehen wollen.
Château de Longeais
Wir beginnen mit dem Château de Longeais und werden überrascht: ein wunderschönes Städtchen, das am Sonntag sogar einen schönen Markt hat. Verrückt, genau das haben wir in der Bretagne so nicht erlebt; Frankreich, so wie man sich das vorstellt und wünscht, kleine Bistrots, Boulangerien, aufgestellte Menschen, wenig Touristen, hat man das Gefühl. Und auch das Schloss ist total schön. Ach wieso sind wir nicht schon früher hierher gegangen.
Wir sind lange am herumwandern und fahren dann weiter zum Chateau Azay le Rideau, ein Wasserschloss. Besonders faszinierend hier ist das fotografieren. Das Schloss spiegelt sich wunderschön im Wassergraben bzw. Teich. Obwohl es tausend Leute hat, der Eintritt ist heute gratis und es ist Sonntag, macht es total Freude.
Château Azay le Rideau
Château Ussée
Nächste Station im Loire Tal ist das Château Ussée, das wir eigentlich nur von aussen anschauen wollten. Es ist das Dornröschen Schloss. Aber SIE möchte trotzdem reingehen. Gut, was man von weitem nicht sieht, ist wie schlecht unterhalten das Schloss ist. Schade, von daher gesehen hätte der Blick von weitem genügt.
Chinon – an den Ufer der Vienne gelegen
Als Abschluss von heute und auch gleich unsere Destination für das Abendessen ist das Städtchen Chinon. Wir müssen aber vorher noch unsere späte Ankunft im Hotel organisieren. Kein Problem.
Chinon gefällt durch ein paar sehr alte Fachwerkhäuser. Der Fachwerkbau ist speziell, mit roten kleinen Backsteinen und dunklen Holzbalken. Das sieht sehr schön aus. Am Hauptplatz setzen wir uns in eine Brasserie und essen etwas Typisches für diese Region: Coque au vin und Fromage de Chevre chaud. Es schmeckt sehr gut und nach all diesen Gourmetmenus, tut es gut etwas Einfaches und Währschaftes zu essen.
Der Tag war lang und anstrengend. Erst um fast 22 Uhr sind wir zurück in unserem Schlösschen.
Fahrradtour entlang der Loir
Nach einem feinen Frühstück, das wir sogar draussen auf der wunderschönen Terrasse einnehmen konnte, es wird heut 30 Grad warm, machen wir uns auf zu einer Velotour der Loir entlang. Das Hotel stellt Velos zur Verfügung. Wir können direkt vom Hotel aus runter zur Loir fahren und dann entlang des Flusses auf einer Naturstrasse. Das macht Spass, sehr schön. Kurz nach unserem Start treffen wir auf eine kleine Fähre, die man selber betätigt, indem man mit Hilfe der Ketten sich hin oder her zieht. Wir planen, dass wir auf dieser Seite der Loir entlang fahren, um dann auf der anderen Seite zurück zu fahren und mit der Fähre über den Fluss zu setzen. ER prüft kurz, ob die Fähre auch funktionstüchtig ist. Dann geht’s los. Es ist eine schöne Velotour, aber ein wenig holprig.
In fahren wir an einem Restaurant vorbei, dass uns schon am Tag zuvor aufgefallen ist, und wir reservieren gleich für den Abend einen Tisch. Dann geht’s weiter der Loir entlang, über Stock und Stein bis zur Fähre. Wir freuen uns schon sehr auf die kurze Überfahrt. Er zieht an der Kette, die Fähre setzt sich in Bewegung und kommt auf uns zu. Ca. drei Meter von uns entfernt ist Schluss, die Kette ist zu kurz auf der anderen Seite. Ach herrjeh, so ein Pech. Wir versuchen dieses und jenes, müssen aber dann kapitulieren und den gleichen Weg nochmals zurück pedalen. Das freut uns zwar nicht gerade sonderlich, aber wir nehmen es als Workout an und mögen die Perspektive eines Desserts heute Abend. Wieder auf der anderen Seite bei der Fähre angekommen, möchten wir doch gerne wissen, was denn das Problem ist. Die Kette hat sich verknotet, deshalb ist sie natürlich nicht lange genug. Wir lösen das Problem und SIE setzt aus Spass an der Freud doch noch kurz rüber ans andere Ufer und wieder zurück.
Eine gute Tat haben wir ebenfalls noch getan für den nächsten Wanderer oder Biker, der die Fähre benutzen möchte. Sie funktioniert wieder.
Zugegeben, wir sind ziemlich geschafft und unsere Beinmuskeln sind ziemlich gefordert worden. Nach einer Ruhepause im unseren Hotel Château de Noirieux gehen wir am Abend ins Les Tonnelles du Bord du Loir Restaurant in essen. Der Beizer ist ein lustiger Kerl, er freut sich riesig über die Gäste, die vom Chateau zu ihm essen kommen.
Kloster Fontevraud
Den folgenden Tag wollen wir etwas ruhiger angehen, will heissen, nicht allzuviel auf dem Programm. ER interessiert sich sehr für die Fontevraud‑l’Abbaye, eine der umfangreichsten Klosterkomplexe Frankreichs (gem. Wikipedia).
Das Kloster wurde über eine Epoche von über 700 Jahren durch 36 Äbtissinnen geführt, offenbar erfolgreich.
Portraits dieser Ordensfrauen sind ausgestellt, das ist eindrücklich für diese Zeit. Die Abteikirche ist aus dem weiss-gelblichen Tuff erbaut, riesige Gewölbe, fast leer, keine Fresken, keine Skulpturen.
IHR gefällt das ausgezeichnet. Die Kirche wirkt hell und licht und erhebend, nicht erdrückend wie andere Kathedralen mit dem vielen dunklen Prunk. Das ist sehr speziell.
Speziell, im Kloster Fontevraud liegen auch 2 Könige von Egland begraben, Heinrich der II sowie sein Sohn Richard Löwenherz.
Château Saumur
Unser Weg führt uns weiter nach Saumur in die Altstadt und auch ins Château. Brennend interessiert hätte auch das ‘Cadre Noir’ etwas ausserhalb von Saumur. Aber leider sind wir zu spät, es schliesst bereits um 16 Uhr.
Wir beschliessen zurück zu fahren und unser Château de Noirieux noch ein wenig zu geniessen. Der Platz vor dem Hauptgebäude mit Blick ins Grüne, unter alten grossen Bäumen ist einfach traumhaft.
Nachtessen in Angers
Am Abend fahren wir nach Angers. Wir können problemlos im Parkhaus mitten in der Stadt parkieren, steigen die Treppe hoch und befinden uns inmitten des Geschehens auf einem wunderbaren Platz, dem Place du Ralliement. Gleich da sehen wir die Brasserie de Theatre, können super draussen an einem Tisch Platz nehmen, es ist angenehm warm, sehr authentisch französisch, wunderbar. Wir essen prima und geniessen die städtische Atmosphäre.
Am darauf folgenden Tag machen wir uns bereits wieder auf den Weg zu unserer letzten Destination, das Château Noizay im gleichnamigen Örtchen.
Rundreise Westfrankreich
Auf unserer Relais Chateaux Rundreise durch Westfrankreich (Normandie, Bretagne und Loire Tal) haben wir die folgenden Häuser besucht:
- Reisebericht Normadie Château d’Audireu – Luxus auf hohem Niveau (4 Nächte)
- Reisebericht Ostküste der Bretagne, gediegen dinieren im Château Richeux (2 Nächte)
- Reisebericht Nordküste der Bretagne, Manoir de Lan Kerellec – luxuriös entspannt an der Cote Rose de Granit (3 Nächte)
- Reisebericht Westküste der Bretagne, Château de Locquenole (3 Nächte)
- Reisebericht Cote de Jade Hotel Ann de Bretagne – Gourmetküchte auf Topniveau (2 Nächte)
- Reisebericht Loire Schlösser – Traumschloss Château de Noirieux – wunderbar entspannend (4 Nächte)
- Reisebericht mitten im Loire Tal Château de Noizay (3 Nächte)
- Relais Châteaux Rundreise – Route de Bonheur Normandie Bretagne Loiretal
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