Reisebericht kurz zusammengefasst: Das Château Noizay zwischen Tours und Blois im Loire Tal ist unsere nächste Destination. Wir erkunden die charmante Ortschaft Amboise an der Loire, bewundern den Gigantismus des Château Chambord, besuchen das Château Chaumont und das Château Chenonceau — eines der schönsten Loire Schlösser ‑und genissen vor unserer Rückreise im Restaurant Les Arpents in Amboise ein gediegenes Nachtessen.
Château Noizay — charmant mit Einschränkungen
Am darauf folgenden Tag machen wir uns bereits wieder auf den Weg zu unserer letzten Destination, das Château Noizay im gleichnamigen Örtchen. Wieder ein sehr ähnliches altes Gemäuer, durchaus charmant, auch unser Zimmer. Aber oweh, das Personal ist total schrecklich, unaufmerksam, large, fast nachlässig, es mangelt am Service vorne und hinten, wie schade. Dies ist auch merkbar im Aussenbereich, die Sitzglegenheiten und der Poolbereich wirken ungepflegt.
Die Chefin, unklar ob auch die Besitzerin, wirkt unnahbar. Da kann man sich nicht wohl fühlten. Naja, wir machen das beste draus. Das Zimmer ist soweit ok, das Bad scheint frisch renoviert zu sein, so geht’s.
Amboise — idyllischer Ort an der Loire
Den ersten Abend in dieser Gegend verbringen wir in Amboise. Schon die Anfahrt, es ist ca. 10 Minuten von Noizay entfernt, ist traumhaft schön. Das Städtchen liegt in der Abendsonne direkt an der Loire, dominant ist die Kathedrale zu sehen. Eine alte lange Steinbrücke führt über die Loire ins Städtchen. Ein traumhaftes Foto Sujet.
Bistros in Amboise
Im Städtchen können wir gut parkieren, und spazieren los. Schön ist es, viele Bistrots, Brasserien und Restaurants, alle haben die Tische immer noch draussen, niemand sitzt drinnen, das ist so schön authentisch. Wenn man aber nicht drinnen sitzen will, sind die guten Lokale immer noch gut besucht. Unsere Epicérie hat gerade keinen freien Tisch mehr. Die nette Dame zwinkert und sagt, in 20 Minuten wird es gehen. So nett, so sympathisch.

Wir warten und es klappt pünktlich, fast auf die Minute. Das gefällt uns, hier auf dem Platz sitzen, fein essen, schön warm und es wird so langsam dunkel, ein feiner Wein. Das ist wirklich Genuss pur.
Château Chambord — sehenswerter Gigantismus
Der kommende Tag ist geprägt vom Besuch des riesigen immensen Château Chambord. Es ist einfach gigantisch. Die Begeisterung beschränkt sich aber auch ein wenig auf das, diesen Gigantismus. Unglaublich, was da gebaut wurde. Aber die Geschichte des Schlosses zeigt auf, dass es eigentlich nie richtig bewohnt wurde. Es ist mehr ein Statussymbol gewesen, schon immer, und so wirkt es auch heute noch, irgendwie ein bisschen sinnlos. Interessant sind die Gemälde der grossen französischen Könige dieser Zeit, all diese Louis von XII bis XVI. Wundervoll ist die Wendeltreppe mitten im Schloss, die von Leonardo da Vinci kreiert wurde. Sie führt rauf auf die Terrassen und von dort führt eine weitere kleinere Wendeltreppe weiter nach oben in einen Turm, der höher ist als alles andere des Schlosses, für uns nicht zugänglich. Diese Treppe durfte nur vom König benutzt werden. Damit kam er Gott näher und wurde erleuchtet, wird erzählt.
280 Kamine beheizten das Chambord
Das Schloss verfügt über mehr als 280 Kamine. Überall sind diese Feuerstellen auffindbar, riesige Cheminés, all over the place. Trotzdem konnte das Schloss im Winter nicht genügend beheizt werden, wahrscheinlich einer der Gründe, warum es nie richtig bewohnt werden konnte.
Eigentlich möchten wir hier noch ein kleines Mittagessen einnehmen, aber diese Idee verwerfen wir angesichts einer absolut überforderten und gestressten Servierdame. Wir müssten wohl stundenlang auf alles warten. Diese Zeit haben wir nicht mehr, ups uns rennt die Zeit davon.
Blois — bezaubernde Kulisse
Gut, wir beschliessen nach Blois zu fahren. Diese Stadt erinnert von weitem sehr an Amboise, eine schöne Kulisse mit Loire und alter Steinbrücke. Wir essen eine Kleingkeit in einer Brasserie und nach einem kurzen Besuch der Kathedrale fahren wir weiter zum Château Chaumont.
Château Chaumont
Langsam gehen die Worte aus, um all diese vielen Schlösser zu beschreiben. Der Garten ist hier sehr schön, uralte riesige Bäume, Zedern vorallem. Das Schloss ist auch wieder speziell und animiert zusammen mit dem Garten, schöne Fotos machen zu wollen.
Heute Abend haben wir in unserem Hotel ein Abendessen geplant. Obwohl der Hotel Serivce zu wünschen übrig lässt, das Abendessen gelingt gut. Die Räumlichkeiten sind sehr schön und absolut gediegen, das Essen ist auf einem hohen Niveau zubereitet mit interessanten und vielfältigen Variationen, geschmacklich und visuell. Man merkt aber auch, dass man bezüglich der Qualität von Fisch nicht mehr an der Küste ist.
Markt in Amboise — alles was man zum Kochen benötigt
Unseren letzten Ferientag gehen wir gemütlich an. Wir möchte den wöchentlichen Markt von Amboise besuchen und das Schloss Chenonceau. Der Markt in Amboise ist ein reiner Lebensmittelmarkt. Aber genau diese Marktstände sehen einfach immer so toll aus. Es hat alles, Fisch, Fleisch, Gemüse, Blumen, Gartensetzlinge, einfach alles. Gemütliches Schlendern.
Wir beschliessen noch ein Restaurant für den Abend zu reservieren, unser letztes Abendessen dieser Ferien muss besonders sein. Wir gehen kurz vorbei, es ist das Restaurant les Arpents, alles erledigt. Wir schlendern noch etwas in Amboise herum, herzige Einkaufsgassen, verkehrsfrei, wirklich ein adrettes Städtchen. Dann geht’s weiter zum Château Chenonceau, nur ein paar Kilometer Entfernung sind zu überwinden. Das ist wirklich nochmals ein spezielles Schloss.
Château Chenonceau — eines der schönsten Schlösser
Wir möchten, bevor wir wieder Kilometer im Schloss und den Gärten abwandern, etwas kleines essen. Die selbstbedieungs Restaurants sind nicht gerade verführerisch.
Also gehen wir etwas weiter in den Schlosspark hinein und finden eine doch etwas edlere Variante, ein Gourmetrestaurant. Wir wollen aber nicht so gross essen und siehe da, es hat eine Tearoom Karte. Wir können sogar draussen sitzen, in diesem wunderbaren Schlosspark. Manchmal ergeben sich doch wirklich einfach tolle Situationen, einfach so. Wir essen ausgezeichnet, einen Lachsteller und einen Käseteller mit feinstem Baguette dazu: genau das Richtige.
Chenonceau — geschichtsträchtig bis in die nahe Gegenwart
Gestärkt machen wir uns auf Château Erkundungstour. Dieses Schloss ist wirklich speziell und hat Geschichte. Es ist wie eine Brücke quer über den Fluss Cher gebaut. Hier wurde gewohnt, in den Ställen war während Kriegszeiten ein Spital untergebracht, sowie auch in der lange Halle im 1. Stockwerk des Schlosses. Im zweiten Weltkrieg wurde das Schloss für etliche Flüchtlinge die Rettung, im Sinne eines Grenzübergangs in Zeiten, während denen der Fluss die Grenze zog zwischen Frankreich und der deutschen Front. Im Kellergeschoss befindet sich die Küche. Riesige Feuerkochstellen, Kochgeschirr, Schlachtbänke für das Wild und wahrscheinlich allerlei anderes, SIE will das gar nicht so genau wissen, denn auch alle Beile sind noch da. Das Ganze wirkt doch einigermassen authentisch, sodass man sich gut in diese Zeiten hineindenken kann.
Die Gärten von Chenonceau
Die beiden Gärten, derjenige von Katharina von Medici ist der jüngere und kleinere, der grössere von Dianes de Poitiers, sind bezaubernd schön. Alles in allem eines der interessantesten und schönsten Schlösser, die wir besucht haben. Gelichzeitig bildet dieser Schlossbesuch auch der Abschluss unserer Loire Tal Reise, ein gediegener Abschluss.
Restaurant Les Arpents in Amboise
Ebenso gediegen erhoffen wir zu dinieren diesen Abend, unser letztes Abendessen dieser Frankreich Reise. Und ja, wir werden nicht enttäuscht. Das Restaurant Les Arpents in Amboise ist grandios. Da gibt es nichts weiter dazu zu sagen, ausser selber hingehen und zu essen.
Rundreise Westfrankreich
Auf unserer Relais Chateaux Rundreise durch Westfrankreich (Normandie, Bretagne und Loire Tal) haben wir die folgenden Häuser besucht:
- Reisebericht Normadie Chateau d’Audireu — Luxus auf hohem Niveau (4 Nächte)
- Reisebericht Ostküste der Bretagne, gediegen dinieren im Chateau Richeux (2 Nächte)
- Reisebericht Nordküste der Bretagne, Manoir de Lan Kerellec – luxuriös entspannt an der Cote Rose de Granit (3 Nächte)
- Reisebericht Westküste der Bretagne, Château de Locquenole (3 Nächte)
- Reisebericht Cote de Jade Hotel Ann de Bretagne – Gourmetküchte auf Topniveau (2 Nächte)
- Reisebericht Traumschloss Château de Noirieux an der Loir – wunderbar entspannend (4 Nächte)
- Reisebericht Mitten im Loire Tal Château de Noizay (3 Nächte)
- Relais Châteaux Rundreise – Route de Bonheur Normandie Bretagne Loiretal
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