In der Villa Principe Leopoldo in Lugano verbrachten wir vier Nächte. Nebst einer wunderschönen Wanderung durch die Kastanienwälder haben wir mit den E‑Bikes auch die Halbinsel unter die Räder genommen. Die Rundtour ab Paradiso entschädigt mit schönen Weitblicken auf die grünen Berghänge und den Luganersee.
Principe Leopoldo
Leider etwas aus der Zeit gefallen.
Region Lugano
Viele Ausflugsmöglichkeiten.
Zu beachten
Entweder bergauf oder bergab.
Hotel Villa Principe Leopoldo
Bei strömenden Regen kommen wir im Relais Chateaux Hotel Villa Principe Leopoldo an. Kaum angehalten werden wir mit dem Regenschirm abgeholt und ins Hotel geführt. Wie angenehm. Die Hotelanlage ist, irgendwie, eigenwillig. Die Zimmer liegen alle im unteren Geschoss. Vom leicht gebogenen Gang sind alle Zimmertüren rechts angeordnet. Die gebuchte Panorama One Bedroom Suite ist grosszügig. Wenn auch die Einrichtung ein wenig abgenutzt ist. Schade. Die Sicht auf den See ist grossartig, auch schätzen wir die Nespresso Kaffeemaschine.
Restaurant Principe Leopoldo — Gourmet über dem Luganersee
Das Restaurant, mit 16 Gault Millau Punkte ausgezeichnet, ist sicher ein kulinarischer Höhepunkt bei einem Aufenthalt in der Villa Principe Leopoldo. Im Gegensatz zur Villa Orselina, sind hier nicht nur Gäste aus dem Hotel zum Besuch. Es ist mehr «schicky micky», das geht o.k. Der Service, das Essen und der Wein waren vorzüglich.
Und dennoch, irgendetwas störte. Die Dominanz des «Oberkellners» über alle anderen Kellner erinnerte mich an den alten Film von Peter Alexander im weissen Rössel . So schwungvoll der Service durch den Oberkellner war, so peinlich war es irgendwie zuzusehen, wie die anderen Kellner zu Befehlsempfänger degradiert wurden. Vielleicht sollte sich das Management mal ein Essen im Relais Chateau Hotel Ann de Bretagne gönnen um zu erfahren, wie gut sich ein selbst organisierendes Service Team anfühlt. Nichts desto trotz haben wir 3 mal im Restaurant gegessen und konnten so die gute Küche in vollen Zügen geniessen.
Kastanienweg – Rundwanderung Arosio
Im Herbst sollte man auf keinen Fall eine Wanderung durch die Kastanienwälder verpassen. Ein schöne und gut ausgeschilderte Rundwanderung durch einen Kastanienwald liegt im Alto Malcantone. Die Rundwanderung beginnt in Arosio und führt durch schöne Kastanienheine und Mischwälder. Ebenfalls sehenswerte sind die Dörfer mit ihren typischen ländlichen Charakteristiken. Gefallen hat uns im Besonderen das Tessiner Dorf Vezio. Ab Vezio führt der Wanderweg durch eine eher landwirtschaftliche geprägte Landschaft. Dieser Teil der Rundwanderung bis nach Arosio ist nicht mehr gleich attraktiv, dafür einfacher zu begehen.
Lugano: Paradiso — Vicania Bike Rundstrecke MTB 399
Wir haben Glück und finden einen Parkplatz am Anfang vom Trail, an der Via Carona oberhalb Paradiso. Die Strecke um die Halbinsel ist etwa 22 Kilometer lang, mit einem Auf- und Abstieg von 740 m. Weder die Länge der Strecke noch die Höhenmeter beeindrucken uns. Aber wir sind nicht sicher, was uns auf den gut 7 Kilometer langen Singletrail erwarten wird. Unsere E‑Bikes sind schnell abgeladen und nach wenigen Metern befinden wir uns im Wald. Der Trail ist auch ein Wanderweg. Zum Glück ist der Weg aber genug breit, so dass das Kreuzen mit den einzelnen Wanderern stressfrei erfolgt. Die Strecke ist für uns aber gut machbar. Es gibt nur einzelne kleine Stücke wo wir absteigen müssen.
Der Trail durch den Wald ist sehr abwechslungsreich, es macht richtig Spass. Plötzlich hören wir Motorenlärm. Zwei Enduros, ähnlich der von spanischen Montesas, fahren entlang dem Trail. Die Fahrer haben offensichtlich Spass. Nun ja, ist vielleicht nicht unbedingt der richtige Ort um diese Leidenschaft auszuleben.
Santa Maria di Torella
Wir erreichen eine kleine Lichtung, Santa Maria di Torella, ein ehemaliges Kloster mit einem Gehöft. Der Blick über den Luganersee ist von hier aus sehr schön.
Von Torello aus wird der Weg breiter und auch einfacher. So können wir immer wieder tolle Blicke auf den See erhaschen. Auf der Alpe Vicania wollten wir eigentlich gemütlich zu Mittag essen. Aber, wir hätten reservieren sollen. Das ärgert. So machen wir uns auf den Weiterweg. Stetig geht es immer noch moderat bergauf, bis nach Baslona. Von da ab sind nur noch die Bremsen gefordert.
Wir halten ständig Ausschau nach einem Restaurant. In Carona erweckt eine Schiefertafel der Osteria Ciona unser Interesse, Coniglio e polenta, perfekt. Wir parken unsere Bikes und geniessen das Essen in der kleinen Osteria. Vielleicht hatte es ja doch etwas Gutes, dass das Restaurant auf der Alpe Vicania ausgebucht war. Weiter geht es auf schönen Waldwegen bis nach Carabbia. Hier entschliessen wir uns das letzte Stück auf der Teerstrasse zu fahren. So kommen wir noch in den Genuss einer gemütlichen Abfahrt bis zum Auto.
Ausflug nach Lugano
Zu Fuss machen wir uns auf dem Weg nach Lugano. Der Fussweg entlang der Strassen ist nicht sehr attraktiv. Aber wir hatten keine Lust mit dem Auto oder den Bike’s hinzufahren. Der Weg entlang dem Luganersee ist sehr schön. Auch die Altstadt von Lugano ist sehr gefällig. Im Grand Café Al Porto ergattern wir einen Tisch. Die Inneneinrichtung ist gefällig. Der Service ist angenehm und das Essen schmeckt. In der Konditorei des Cafés werden wir auch noch fündig und kaufen noch einige Süssigkeiten (sehr empfehlenswert 😊).
Am letzten Abend geniessen wir im Restaurant Principe Leopoldo nochmals ein ausgezeichnetes Nachessen und lassen die letzten 3 Tage Revue passieren. Die Region Lugano hat uns tatsächlich weniger inspiriert als die Region um Locarno. Lugano war uns zu viel Stadt, zu mondän und zu dicht. Nach dem Morgenessen machen wir uns auf die Weiterfahrt ins Engadin. Wir sind schon sehr gespannt auf das Unterengadin und das Relais Chateaux Hotel In Lain.