Auf nach Zermatt
Der Weg vom Kandertal nach Zermatt ist schnell geschafft. Es ist nicht weit. Für diejenigen, die nicht kundig sind: Zermatt ist verkehrsfrei, will heissen, man parkiert sein Auto in Täsch im Parkhaus und lässt sich mit dem Zug nach Zermatt fahren. Auch für uns ist das so und wir staunen, wie gut und modern die dazu nötigen Infrastrukturen ausgebaut sind. In Zermatt angekommen, werden wir vom hoteleigenen Fahrzeug des Chalet Hotel Schönegg, selbstverständlich ein Elektromobil, beim Bahnhof abgeholt.
Chalet Hotel Schönegg – ein Relais Chateaux Haus
Der Fahrer kurvt durch die Gassen und schon bald erreichen wir, ja wie in einem James Bond Film, den Eingang in einen kleinen Tunnel, farbig beleuchtet und eiskalt. Der Tunnel führt in den Berg hinein und dort wo er fertig ist befindet sich ein Lift. Der Lift bringt uns hoch, im Innern der Berges hoch, zur Rezeption des Chalet Hotel Schönegg.
Zimmer mit Matterhornblick
Wir bewohnen ein Zimmer im neuen Teil des Hotels, das ‘Petit Chalet’. Von unserem Balkon aus haben wir einen wunderbaren Blick, na worauf wohl, auf’s Matterhorn natürlich. Majestätisch steht es vor uns, wau, schon tausendmal auf Bildern gesehen, so live aber schon noch imposant. Das Wetter spielt mit, keine Wolken, die die Sicht vernebeln. Unser Zimmer ist sehr schön. Wir fühlen uns wohl und richten uns etwas ein.
Das Relais Chateaux Hotel hat eine wunderbare Terrasse, selbstredend auch mit Blick auf’s Matterhorn, dort geniessen wir einen Apéro. Für das Nachtessen bleiben wir auch im Hotel. Die Räumlichkeiten sind sehr schön, gemütlich mit viel altem Holz, einfach gerade richtig.
Die Hotelière, Anna Metry, kommt persönlich an jedem Tisch vorbei, das hätte man in der oberen Luxusklasse nicht, und man kann Wanderrouten und anderes mit ihr besprechen. Sehr sympathisch! Das Chalet Schönegg ist übrigens das einzige Relais Chateaux Hotel in Zermatt.
5‑Seen Route – Wanderung ab Blauherd – nach Zermatt
Am kommenden Morgen, begeben wir uns auf die 5‑Seen Route. Eine futuristische Standseilbahn, alles unterirdisch, muss man gesehen haben, bringt uns rauf auf die Sunnegga. Von dort geht es weiter mit der Gondelbahn nach Blauherd. Der Bahn entstiegen, ohje, es tummeln sich viele Leute Richtung Stellisee. Der Grund: an Windstillen Tagen spiegelt sich das Matterhorn in diesem See, eine Touristenattraktion. Dementsprechend hat es viele Touristen und der Wind lässt die Seeoberfläche kräuseln, was das Spiegelbild des Matterhorns unmöglich macht.
Wir spazieren weiter, die Umgebung sieht so aus, dass man die tiefen Spuren des Skitourismus vom Winter deutlich sieht. Wegen der vielen Touristen und des unschönen Weges entscheiden wir uns eine Abzweigung zu nehmen, einen Bergwanderweg, Richtung Findeln. Da sind wir praktisch wieder allein unterwegs und haben einen wunderbaren Blick aufs Matterhorn gleich vor uns.
In Findeln essen wir zu Mittag im ‘Chez Vrony’, ein durch gestiltes Gault Millau Restaurant, feines Essen, ja, aber vielleicht etwas zu viel durch gestilt, zu viel des Guten. Mit vollem Magen lässt es sich nicht so einfach bergauf wandern, das merken wir deutlich auf den 200 Höhenmeter-Weg hinauf zur Bahnstation Sunnegga. Aber langsam und stetig kommen wir vorwärts und oben angekommen nehmen wir die Standseilbahn runter nach Zermatt.
Zermatt – charmantes Dorfbild
Ein bisschen ausruhen und dann das Dorf Zermatt auskundschaften, ist das Nachmittagsprogramm. Wir wählen eine kleine Gasse, die uns in das Dorfzentrum hinein führt. Super schön erhaltene Speicher Häuschen säumen diese kleine Gasse. Das sieht sehr charmant aus. Die Hauptstrasse gefällt uns ebenfalls sehr gut. Es hat viele kleine Läden und Geschäfte. Am Hauptplatz, gleich neben der Kirche, befindet sich das Grandhotel Zermatterhof, mit einer schönen Terrasse mit Lounge Sitzgruppen eingerichtet. Ein wirklich schöner Ort um einen Nachmittagskaffe zu geniessen. Das Wetter spielt wunderbar mit, es ist schon fast sommerlich warm.
Zermatt ist ein mondäner Skiort, ausgerichtet auf die Wintersaison. Sie haben es aber geschafft, das Ortsbild zu erhalten und keine den Ort verschandelnde Bauten zuzulassen. Das ist Zermatt sehr hoch anzurechnen bei solchem Massentourismus im Winter. Die vielen Gault Millau Restaurants zeugen davon, was hier im Winter los sein muss. Im Juni, also jetzt, ist es eher ruhig, Neben Saison.
Rundwanderung Zermatt – Zmutt
Das Abendessen nehmen wir nochmals im Hoteleigenen Restaurant ein. Es ist wirklich gut. Wir sind zufrieden. Wir lassen uns von der Hotelière beraten, dies mit der Rückmeldung von der heutigen 5 Seen Wanderung, was wir am kommenden Tag bewandern könnten. Sie empfiehlt uns den Weg von Zermatt aus Richtung Herbrig zu nehmen und dann dem Wanderweg zu folgen Richtung Zmutt. In Herbrig entscheiden wir uns für den unteren Weg Richtung Zmutt, der uns entlang des Bergabhanges durch leichte Lärchenwälder führt. Das gefällt uns schon deutlich besser.
Wir sind praktisch allein unterwegs, es ist ruhig, keine Bergbahnen, nur ab und zu ein Biker, wie die diese Wege mit dem Bike fahren, ist uns schleierhaft. Nach gut zwei Stunden erreichen wir Zmutt, ein mini kleines Dörfli, dass aus zwei Beizen und vielen Speicherhüsli besteht. Wir entscheiden uns für die Dorfbeiz und die Sonne scheint, es ist fein, währschaft, genau richtig, ausser dass es den Sauren klaren ohne Alkohol wieder nicht gibt. Mann!!
Mit der Gondelbahn zum Schwarzsee
Beim Essen fassen wir die Idee, zur Talstation der Schwarzsee Gondelbahn in Furi zu laufen, die seit heute wieder in Betrieb ist. Gesagt getan, es ist nicht weit, aber die Umgebung schön. Wir möchten oben beim Schwarzsee einfach schnell einen Kaffee trinken, damit wir da waren. Aber ja, keine gute Idee. Die Bahn kostet nicht wenig, wie alle Bahnen, das Restaurant oben ist zu, das Wetter schlecht, der Ort bietet nichts ausser das Bild der Nachskisaison: Kies, braune noch nicht gewachsene Wiesen, Restschneefelder, Kargheit usw. Wir kehren auf dem Absatz um und fahren wieder runter.
Unten angekommen nehmen wir im Restaurant Furi den Kaffee ein, den wir oben beim Schwarzsee eingeplant hatten. Von Furi nach Zermatt spazieren wir. Das ist hingegen wieder sehr schön. Der Weg führt wieder durch lichte schöne Lärchenwälder. Wir kommen an einem klitzekleinen Weiler mit ein paar Häuschen vorbei, alte Bauten aus altem schwarzen Holz und inmitten der Häuser wieder eine Beiz. Wie toll und unerwartet. Leider hatten wir unseren Kaffee schon, hätten wir das bloss gewusst. Nächstes mal werden wir im Weiler Zum See sicher eine Pause einlegen.
Restaurant da Giuseppe – italienisches Flair garantiert
Schlussendlich sind wir sehr lange unterwegs gewesen. Am Abend haben wir einen Tisch im Restaurant Chalet da Giuseppe reserviert. Es wird hoch gepriesen, im Winter muss man einen Monat vorher reservieren. Wie der Name schon sagt ist es vorwiegend italienische Küche und ja, es ist gut, aber es gibt besseres. Nett ist der Chef, der immer mal wieder singt, die Gäste sehr euphorisch mit Handschlag empfängt und als letztes, vor der Rechnung, eine Flasche Grappa auf den Tisch stellt mit zwei tönernen Becherli: gratis! Wo gibt’s denn so was?
Entspannte Wanderung über Zermatt
Den letzten Tag wollen wir etwas gemütlich angehen. Schliesslich muss ja der Blogtext auch noch verfasst werden. Nach dem Frühstück gehen wir los, das Strässchen neben unserem Hotel führt uns hinauf in die Lärchenwälder. Ein gemütliches Spaziergängchen bis zum Findelbach. Man überquert den Findelbach auf der Brücke der Gornergratbahn, noch eindrücklich. Dann geht’s wieder hinunter ins Dorf. Ein schöner Spaziergang, genau richtig. Wir nehmen unser Mittagessen im Mont Cervin Palace ein, ein Luxushotel, aber es lohnt sich. Sehr fein. Ja und wie bereits erwähnt, schreibt sich der Blogtext nicht von selbst, das ist unser Nachmittagsprogramm.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von der charmanten Gastgeberin Anna Metry und dem Relais Chateaux Hotel Chalet Schönegg. Danke Frau Metry, es war wunderbar. Über Kandersteg mit einem kurzen Abstecher nach Adelboden geht es zurück nach Hause.
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