Roadtrip Portugal Algarve - Sicht auf die wilde Küste der Algarve

Roadtrip Portugal Algarve im Herbst

von | 01.01.2025 | Portugal

  • Natur und Biken: Küsten­land­schaften von der wilden Algarve bis zu den ruhi­gen Klip­pen am Pra­ia do Canal – ide­al für Erkun­dun­gen auf zwei Rädern.
  • Authen­tis­che Ein­drücke: Kleine Dör­fer, ein­drucksvolle Küsten­land­schaften und char­mante Orte wie Vila Viçosa zeigen die weniger bekan­nte Seite Por­tu­gals.
  • Kuli­nar­ische High­lights: Frisch gegrill­ter Fisch, regionaler Gin und lokale Spezial­itäten – authen­tisch und unver­fälscht.

Roadtrip in den Süden von Portugal: Von Málaga an die Algarve

Nach einem drei­wöchi­gen Road­trip mit mein­er Frau, der uns von Valen­cia bis nach Mála­ga führte, bin ich nun wieder allein unter­wegs. Am Tag ihrer Abreise entschei­de ich mich, in die Algarve zu fahren. Mein erstes Ziel ist das Anan­tara Vil­am­oura Resort, ein Golfho­tel in der Nähe von Faro. Die Fahrt von Mála­ga dor­thin dauert etwa fünf Stun­den.

Die Gegend rund um Faro beein­druckt mich nicht beson­ders. Über­all wird gebaut – neue Häuser, Golf­plätze – die Atmo­sphäre wirkt wenig ein­ladend. Wenig­stens entschädigt das Hotel mit einem grosszügi­gen Zim­mer samt Balkon und Liegegele­gen­heit. Da es bere­its spät ist, entschei­de ich mich, im hoteleige­nen Restau­rant Ria zu essen. Dieses ist auf Fisch und Meeres­früchte spezial­isiert und überzeugt mich mit der Qual­ität der Speisen.

E‑Biketour: Von der Playa da Falésia bis nach Quarteira

Am näch­sten Mor­gen, nach einem stärk­enden Früh­stück, mache ich mein Bike bere­it. Die geplante Route führt mich von der Playa da Falésia ent­lang der Klip­pen bis zum Hafen von Vil­am­oura und schliesslich weit­er an der Küste ent­lang nach Quar­teira.

Playa da Falésia und die Klippen

Die erste Etappe führt mich durch eine von Bautätigkeit­en geprägte Land­schaft, die einige Umwege erfordert. Endlich erre­iche ich die ock­er­far­be­nen Klip­pen der Playa da Falésia. Sie erin­nern mich mit ihrer markan­ten Struk­tur an den Bryce Canyon und das Val­ley of Fire – ein beein­druck­ender Kon­trast zum tief­blauen Meer. Gemütlich set­ze ich die Tour ent­lang der Klip­pen fort. Es gibt einige her­aus­fordernde Trails, aber nichts, was nicht mach­bar wäre. Die Aus­sicht bleibt dabei kon­stant wun­der­schön.

Hafen von Vilamoura

Am Hafen von Vil­am­oura angekom­men, erkunde ich die Gegend. Viele Yacht­en liegen vor Anker, und es gibt zahlre­iche Restau­rants, die jedoch im Novem­ber eher leer sind – die Haupt­sai­son ist längst vor­bei.

Quarteira und Rückweg

Weit­er geht es ent­lang der Prom­e­nade von Quar­teira. Diese Strecke bietet nichts Beson­deres, aber ich geniesse die Kom­bi­na­tion aus mil­dem Wet­ter, Meeres­rauschen und Ruhe. Auf dem Rück­weg lege ich einen Lunch­stopp im Hafen von Vil­am­oura ein. Die Google-Bew­er­tun­gen führen mich ins Restau­rant News, wo ich einen Salat mit Crevet­ten bestelle. Die Aus­sicht auf den Hafen und die fre­undliche Bedi­enung sind angenehm, das Essen jedoch besten­falls durch­schnit­tlich. 

Ockerfarbige Felstrukturen am Stand von Falesia, im Hintergrund das blaue Meer
Blick auf den Hafen von Vilamoura wo viele Schiffe liegen.

Würde ich die Region um Vil­am­oura erneut besuchen? Wahrschein­lich nicht. Die Region bietet zweifel­los schöne Eck­en, aber die hohe Bautätigkeit­en und die vie­len Golf­plätze ver­mit­teln eine wenig authen­tis­che Atmo­sphäre und haben mich nicht überzeugt.

Sagres: Surferspot und rauer Charme der Algarve

Die näch­ste Sta­tion meines Road­trips ist Sagres, ein bekan­nter Hotspot der Surfer­szene. Für zwei Nächte habe ich mich im Hotel Pou­sa­da Sagres einge­bucht. Das Hotel liegt auf ein­er Anhöhe und bietet eine wun­der­bare Aus­sicht auf das gegenüber­liegende Fort und den Leucht­turm von Sagres.

Aussicht vom Hotel Pousada Sagres auf die Bucht von Sagres und dem Fort.

Zwischenstopp: Wanderung von der Praia Marinha zur Praia de Benagil

Anstatt direkt nach Sagres zu fahren, mache ich einen Zwis­chen­stopp für eine Wan­derung ent­lang der Klip­pen. Aus­gangspunkt ist die Pra­ia Mar­in­ha, wo ich allerd­ings einige Minuten warten muss, bis ein Park­platz frei wird – der Platz ist begren­zt und offen­bar sehr beliebt.

Die Wan­derung ent­lang der Klip­pen bis zur Pra­ia de Benag­il ist atem­ber­aubend. Die schrof­fen Fels­for­ma­tio­nen heben sich kon­trastre­ich vom tief­blauen Meer ab, und der Weg bietet zahlre­iche Gele­gen­heit­en für Foto­stopps. Es ist eine kurzweilige und schöne Wan­derung.

Zum Mit­tagessen kehre ich im Restau­rant O Pescador ein. Der Aussen­bere­ich ist zwar klein und kom­plett beset­zt, aber das servierte Sushi ist aus­geze­ich­net und macht den Besuch lohnenswert.

Küstenwanderweg Praia Marinha zur Praia de Benagil, grüne Büsche und das Meer im Hintergrund
Sicht auf zwei Felstoren im Meer auf der Wanderung Praia Marinha zur Praia de Benagil
Wanderung Praia Marinha Sicht auf Benagil, das Meer im Hintergrund, im Mittelfeld die Küste und im Hintergrund das Dorf Benagil
Sicht auf zwei Felstoren im Meer auf der Wanderung Praia Marinha zur Praia de Benagil

Ankunft in Sagres und Sonnenuntergang am Cabo de São Vicente

Nach mein­er Ankun­ft in Sagres emp­fiehlt mir das Hotelper­son­al, den Son­nenun­ter­gang am Farol do Cabo de São Vicente nicht zu ver­passen. Nach dem Eincheck­en mache ich mich direkt auf den Weg, da die Sonne bere­its um 17.20 Uhr unterge­ht. Nach kurz­er Fahrt erre­iche ich den Park­platz, der schon gut gefüllt ist. Der Ort ist offen­bar sehr beliebt, denn zahlre­iche Besuch­er haben sich bere­its ver­sam­melt.

Lei­der zeigt sich hier auch die Kehr­seite des Touris­mus: Die Natur ist an eini­gen Stellen sicht­bar in Mitlei­den­schaft gezo­gen: Pflanzen sind durch Ero­sion zurückge­drängt, und Müll liegt herum – wirk­lich schade. Der Son­nenun­ter­gang selb­st ist jedoch spek­takulär. Die Sonne sinkt langsam in den Atlantik und taucht das Meer und die Klip­pen in ein gold­enes Licht. Ein schön­er Moment.

Sonnenuntergang Cabo de Sao Vicente - Sagres, die Klippen leuchten in einem warmen Gelbton, das Meer ist tiefblau

Mit dem Bike zum Fort und durch Sagres

Am näch­sten Tag nehme ich mein Bike und mache mich auf den Weg zum Fort von Sagres, ein­er ehe­ma­li­gen Seefes­tung. Der Ein­tritt kostet 3 Euro, und obwohl es im Inneren nicht viel zu sehen gibt, bietet die Anlage eine inter­es­sante Ausstel­lung zur kolo­nialen Geschichte Por­tu­gals. Ein gut aus­ge­bauter Weg führt rund um die Fes­tung und bietet immer wieder her­rliche Aus­blicke auf das Meer und die Küste.

Fort von Sagres, im Vordergrund eine kleine weisse Kirche, im Hintergrund das blaue Meer

Anschliessend fahre ich mit dem Bike kreuz und quer durch Sagres. Der Ort selb­st ist nicht beson­ders attrak­tiv und hat kein eigentlich­es Zen­trum, aber die Atmo­sphäre ist deut­lich entspan­nter und angenehmer als in der Region Faro.

Fischgenuss im Hafen von Sagres

Zum Abschluss lande ich im Hafen von Por­to de Pesca da Baleeira. Dort befind­et sich das ver­mut­lich beste Fis­chrestau­rants in Sagres, das Restau­rant A Sereia, ein Paradies für Fis­chlieb­haber. Den Fisch wäh­le ich direkt aus der Vit­rine, und wenig später wird er frisch gegrillt auf meinem Tisch serviert – ein­fach wun­der­bar.

Sicht auf den Hafen Porto de Pesca da Baleeira, es ankern viele kleine Boote.

Sagres mag auf den ersten Blick schlicht wirken, doch die natür­liche Umge­bung, die spek­takulären Klip­pen und der entspan­nte Vibe des Ortes haben mir gefall­en. Für Natur- und Fis­chlieb­haber ist dies ein wun­der­bares Reiseziel – weit weg vom hek­tis­chen und oft über­baut­en Gross­raum Faro..

Hydeaway Praia do Canal: Erholung in unberührter Natur

Der näch­ste Halt in der Algarve ist das Hyde­away Pra­ia do Canal Nature Resort, das in ein­er noch weit­ge­hend unberührten Region der Algarve liegt. Die Lage ist traumhaft: mod­erne Hotel­ge­bäude, die sich dezent in die Land­schaft ein­fü­gen, und eine ruhige, entspan­nte Atmo­sphäre, die per­fekt für eine Auszeit vom All­t­ag geeignet ist.

Die Umge­bung des Resorts ist geprägt von ursprünglich­er Natur, mit dichtem Grün, san­ften Hügeln und der Nähe zur wilden Atlantikküste. Hier spürt man noch die authen­tis­che, weniger touris­tis­che Seite der Algarve. Es ist ein Ort, der sich für ruhige Spaziergänge oder sportliche Aktiv­itäten wie Bike­touren und Wan­derun­gen her­vor­ra­gend eignet.

Blick auf das Hideaway Resort Praia do Canal
Blick auf den Poolbereich des Praia do Canal Nature Resort

Bike-Tour: Von der Praia do Canal nach Arrifana

Heute ste­ht eine Bike-Tour auf dem Pro­gramm. Die Route führt mich vom Hotel über die Pra­ia do Canal nach Arri­fana. Die Strecke beste­ht grössten­teils aus Schot­ter­strassen, die auch von Anbi­etern von 4x4-Offroad-Aben­teuern genutzt wer­den. Einige Abschnitte, wie die steilen Wege zur Pra­ia hinab und wieder hin­auf, sind echte Her­aus­forderun­gen. Mit let­zter Kraft schaffe ich die steile Strecke hin­auf – die Mühe lohnt sich, denn die Aus­sicht auf die Pra­ia und die umliegende Land­schaft ist ein­fach grandios.

Von dort geht es weit­er nach Arri­fana, einem kleinen Dorf, das ganz im Zeichen des Sur­fens ste­ht. Der gle­ich­namige Strand ist wun­der­bar, mit per­fek­ten Wellen, die zahlre­iche Surfer anlock­en. Nach einem kleinen Imbiss am Strand mache ich mich auf den Rück­weg zum Hotel.

Sicht auf das Meer und die Küstenlandschaft

Abendessen im Restaurant O Paul in Arrifana

Am Abend fahre ich mit dem Auto zum Restau­rant O Paul. Dank Google Maps navigiere ich sou­verän durch das Netz von Naturstrassen. Die Strecke wird zwis­chen­durch ziem­lich eng, und ich muss ein paar kleine Tüm­pel durch­queren, bevor ich schliesslich ankomme. Das Essen ist in Ord­nung, aber nicht über­ra­gend – ein solides, wenn auch unspek­takuläres Erleb­nis.

Von der Algarve ins Alentejo: Ein genussvoller Abschied von Portugal

Auf dem Rück­weg in die Schweiz möchte ich noch das Hin­ter­land von Por­tu­gal erkun­den. Mein Etap­pen­ziel ist das Alen­te­jo Mar­moris Hotel in Vila Viçosa.

Zwischenhalt bei der Destilaria Sharish Gin

Bevor ich Vila Viçosa erre­iche, lege ich einen kurzen Zwis­chen­halt bei der Des­ti­lar­ia Shar­ish Gin ein. Die Des­til­lerie liegt etwa 20 Minuten abseits der Route. Hier kaufe ich mir eine Flasche des Shar­ish Distiller’s Cut, ein her­vor­ra­gen­der Gin aus der Region, den ich nur empfehlen kann.

Vila Viçosa: Charme und Geschichte

Sowohl das Hotel als auch die Ortschaft Vila Viçosa über­raschen mich pos­i­tiv. Die kleine Stadt, bekan­nt als das “Mar­mor­dorf”, liegt in der Region Alen­te­jo und ist reich an Geschichte. Beson­ders beein­druck­end ist das Dor­fzen­trum mit dem Praça da Repúbli­ca, das eine fan­tastis­che Aus­sicht auf das Caste­lo de Vila Viçosa bietet.

Ein weit­eres High­light ist der Ducal Palace, ein prächtiges Bauw­erk, das die his­torische Bedeu­tung der Stadt wider­spiegelt. Der Ort hat einen Charme, den ich bish­er in Por­tu­gal ver­misst habe – eine gelun­gene Mis­chung aus Kul­tur, Geschichte und Natur.

Das Alentejo Marmoris Hotel

Das Alen­te­jo Mar­moris Hotel ist eben­so beein­druck­end. Mar­mor dominiert das Design des gesamten Haus­es, was für eine lux­u­riöse und gle­ichzeit­ig edle Atmo­sphäre sorgt. Es ist ein per­fek­ter Ort, um die Reise in Por­tu­gal stil­voll ausklin­gen zu lassen. 

Sicht über den Platz Republica im Hintergrund das Castelo de Vila Viçosa
Die Front des Alentejo Marmoris Hotel
Sicht auf den Ducal Palace, im Vordergrund ein Denkmal mit einem Reiter

Abschied von Portugal: Rückreise über Spanien

Nach eini­gen ein­drucksvollen und abwech­slungsre­ichen Tagen in Por­tu­gal ist es nun Zeit, Abschied zu nehmen. Die Algarve hat mir in ihrer ursprünglichen Schön­heit, aber auch in ihrem Kon­trast zwis­chen Natur und Bautätigkeit, viele Ein­drücke beschert.

Beson­ders die weniger touris­tis­chen Orte wie das Hyde­away Pra­ia do Canal Nature Resort oder das char­mante Vila Viçosa im Alen­te­jo haben mir gefall­en. Vor eini­gen Jahren hat­ten wir auch Madeira wie auch Liss­abon und Por­to besucht, was uns auch sehr gut gefall­en hat­te. 

Jet­zt mache ich mich auf den Rück­weg in die Schweiz, der mich durch Spanien führen wird. Mein erster Halt ist Sala­man­ca, eine geschicht­strächtige Stadt, die für ihre beein­druck­ende Architek­tur und ihre berühmte Uni­ver­sität bekan­nt ist. Ich freue mich darauf, diese Stadt zu ent­deck­en.

Übersicht: 7 Wochen Roadtrip – Ein Streifzug durch Spanien und Portugal

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