Reisebericht zusammengefasst: Fahrt von San Jose in die Nebelwälder nach San Gerador de Dota. Wir verbringen 2 Nächte in der Dantica Cloud Forest Lodge, lassen uns von den Nebelwäldern beeindrucken, erkunden die Trails rund im die Dantica Lodge und verweilen beim Beobachten der Vögel.
Auf der Interamiercana Richtung Cerro de la Muerte
Die Fahrt auf der Interamerica 2 nach San Gerardo de Dota dauert gut 2 Std. und ist problemlos. Obwohl immer wieder von viel Verkehr geredet bzw. geschrieben wird, insbesondere von vielen langsamen verkehrsbehindernden Riesenlastern, treffen wir das nicht an. Wir kommen zügig vorwärts, es geht stetig bergauf, wir staunen, dass es auf über 2000 m.ü.M. immer noch Bäume, ja Wald hat. Und was für ein Wald, dichter, undurchdringlicher Urwald, eine völlig andere Vegetation, uns unbekannte Baumarten, Schlingpflanzen, dazwischen und das ganze verdichtend grosse Blätter, irgendwie vom Boden aus wachsend oder vielleicht auch Schlingpflanzen? So dicht, man kann es kaum erkennen und alles in sehr sattem Grün. Das geht so weiter bis wir fast auf 3000 m.ü.M. sind. Der erste Eindruck dieses Landes, das auch die Schweiz von Mittelamerika genannt wird. Ja irgendwie schon, aber irgendwie auch gar nicht. Die Vegetation lässt sich nicht vergleichen. Darüber sind wir froh, entdecken wir doch lieber neue Welten. Das Ziel, die Dantica Cloud Forest Lodge in San Gerardo de Dota ist bald erreicht.
Dantica Cloud Forest Lodge
Wir befinden uns mitten im Cloud Forest. Wir haben ein wundervolles Cabin, ganz am Ende des Areals. Der Hotelmitarbeiter meint, es sei das am schönsten gelegene, weil wir einen eigenen Trail in den Wald haben. Ein mit Platten ausgelegter geschwungener Fussweg führt durch den dichten Cloud Forest zu den Cabins. Rauf und runter geht’s, ein Fussmarsch von geschätzten 7 Minuten. Wir müssen unsere Koffer nicht schleppen. Ziehen ginge auf dem Weg nicht. Die armen Kofferträger buckeln unser Gepäck und machen wirklich einen Workout, der sich sehen lassen kann. Müssten wir die Koffer schleppen, auf dieser Höhe mit dieser dünnen Luft, wir hätten das nicht geschafft. Das Cabin ist einfach, aber sehr schön und geräumig, mit einer kleinen Veranda, ausgerüstet mit zwei Stühlen.
Hier kann man die Seele baumeln lassen, dem Vogelkonzert zuhören und den Cloud Forest bewundern. Und ja, es ist so, immer am Nachmittag ziehen sich Wolken zusammen und hüllen den Cloud Forest in Nebelschwaden, die kommen und gehen. Wundervolle Bilder entstehen. Wir geniessen den Nachmittag und richten uns etwas ein.
Lodge Restaurant
Wir nehmen das Abendessen im Lodge eigenen Restaurant ein. Viel andere Möglichkeiten gibt es nicht. Aber es ist völlig in Ordnung, der Service sehr gut und absolut freundlich. Dafür dass wir so weit weg von jeglicher Zivilisation sind und man keine Spitzengastronomie erwarten kann, ist es einwandfrei. Beim Rückmarsch zum Cabin merken wir die Höhe, wir kommen ziemlich kurzatmig beim Cabin an und müssen erst mal durchatmen. Am nächsten Morgen, natürlich nachdem wir den Marsch zum Restaurant in Angriff genommen haben, ein feines Frühstück verzehrt haben, wieder zurück zu unserem Cabin marschiert sind und uns von dieser Anstrengung und der dazu gehörenden Kurzatmigkeit erholt haben, nehmen wir den Trail runter zum Fluss in Angriff.
Nebelwald Trail
Wir bekommen von der Rezeption ein informatives Plänli über die vorhandenen Trails. Es brauche gutes Schuhwerk, wird uns gesagt. Wir wandern einen steilen, manchmal sehr steilen engen Pfad runter, quer durch diesen wunderbaren Nebelwald. Ja es muss ein Urwald sein, alles wirkt sehr unberührt, urtümlich, nicht aufgeräumt, schon gar nicht bewirtschaftet, nur der schmale Pfad wird frei gehalten. Umgestürzte Riesenbäume liegen quer, da wurde nur ein rechter Winkel heraus gesägt, sodass man drüber steigen kann. Man sieht kaum ein paar Meter in den Nebelwald hinein, so dicht ist das Blätterwerk. Die Bäume sind hoch, sehr hoch, sie müssen sehr alt sein. Man hört zwischendurch ein Rascheln im Unterholz, aber keine Chance etwas zu erkennen. Wir erreichen den kleinen Fluss, oder eher ein Bach.
Danach geht es wieder aufwärts, dank dem Plan können wir uns gut orientieren. Aber verirren ist in diesem Wald sowieso nicht möglich, kein Durchkommen abseits der Pfade. Jetzt geht es aber bergauf, steil bergauf, mit diesen dünnen Luftverhältnissen, das wird eng. Wir müssen mehrmals Pausen einlegen, uns geht die Luft aus. Aber wir schaffen es und sind schlussendlich froh, oben anzukommen.
Die Temperaturen übrigens sind tagsüber angenehm. Abends wird es eher frisch und nachts kalt. Wir müssen nachts unser Cabin heizen, es wäre anders nicht auszuhalten. Nach unserer Wanderung verzehren wir ein Mittagessen im Restaurant. Hier begegnen uns die ersten Costa Rica Vögel, diese sprichwörtliche Vogelpracht in allen Farben. Sie werden von den Lodge Betreibern hinter dem Restaurant mit Papaya gefüttert. Das lockt sie an, für die Touris. Aber trotzdem schön zum Zuschauen. Wie kann man nur so farbig sein?
Am Morgen blau — am Abend wolkenverhangen
Interessant ist, dass der Himmel morgens immer blau ist, fast wolkenlos, und gegen Mittag kommen die ersten Wolken. Sie verdichten sich dann im Laufe des Nachmittags immer mehr, bis sie die Berge völlig einhüllen und in den Tälern hin und her schweben. So kann es nachmittags auch schon mal zu regnen beginnen. Meist ist dann der Himmel abends schon wieder sternenklar, sodass morgens wieder die Sonne von einem blauen Himmel herunter scheint.
Im Tal San Gerardo de Dota
Am Nachmittag fahren wie mit unserem Mietwagen ins San Gerardo de Dota Tal hinunter. Es gibt da ein paar Vogelbeobachtungsstationen, das würde uns interessieren. Die Strasse ist sehr steil und eng. Es schüttelt uns gehörig durch. Eindrücklich ist, dass es unten im Tal viele Siedlungen hat, mitten im Urwald. Hier leben also wirklich Leute. Die Häuser sind für unser Empfinden sehr einfach, aber immerhin ein Dach über dem Kopf, Wände drum herum, eine Tür und eine Satellitenschüssel auf dem Dach. Im Tal angekommen beginnt es tatsächlich zu regnen, recht intensiv. Wir beschliessen einen Kaffeestopp einzuschalten und finden eine Lodge, wo wir unseren Plan gut umsetzen können. Wir nehmen auf einer Art Veranda Platz, draussen, aber gut geschützt vom niederprasselnden Regen. Danach machen wir uns auf zum Vogelbeobachtungsplatz, müssen ein wenig suchen, aber finden ihn dann.
Die Vögel werden auch hier angelockt mit Banane und Papaya und natürlich überall die Kolibri Zuckerwasser Behälter. Wir sind ja Greenhorns, keine Vogelkenner und weit weg von Ornithologie und allem was dazu gehört. Für uns ist es neu, diese Vogelbeobachtungsstation. Es hat ein Dach über dem Kopf, mehrere Stühle, man kann lange hier sitzen und den Vögeln einfach zuschauen. Wir sind ganz allein hier. Kenner kommen wahrscheinlich am Morgen früh, dann sind die Vögel am aktivsten. Aber auch wir Greenhorns haben ein wenig Glück und sehen doch einige verschiedene und vorallem wieder unglaublich farbige Vogelarten.
Wir fahren zurück und bereiten uns auf die Weiterreise am nächsten Morgen vor. Dieser unglaubliche Urwald, auf 3000 m.ü.M. ist schon sehr beeindruckend und wunderschön; ein gelungener Start in ein uns noch völlig unbekanntes Land.
Reiseberichte zur Rundreise Costa Rica
- San Gerardo de Dota, 2 Nächte in der Dantica Cloud Forest Lodge
- Uvita, 3 Nächte in der Oxygen Jungle Villas
- Osa Peninsula, 3 Nächte in der Copa de Arbol
- Villa Caletas Jaco, 3 Nächte
- Santa Elena / Monteverde, 3 Nächte im Belmar Hotel
- Arenal Vulkan, 3 Nächte im Nayara Resort
- Bajos del Toro, 3 Nächte im Relais Chateaux El Silencio
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