SLH Sizilie Susafa a small luxury hotel

Susafa Boutique Hotel – ein Hideaway in Sizilien

von | 08.01.2023 | Italien

Von Mar­sa­la kom­mend, liegt unser nächs­tes Ziel völ­lig im Abseits. Dort gibt es gar nichts zu tun, nur zu sein und aus­zu­ru­hen. Dar­um ist es gut, haben wir in der Regi­on Mar­sa­la noch etwas unter­nom­men und Eri­ce war wirk­lich einen Besuch wert.

Die Auto­fahrt zum Small Luxu­ry Hotel Susa­fa dau­ert mehr als zwei Stun­den, sagt Goog­le Maps. Wir ver­las­sen sozu­sa­gen die West­küs­te Sizi­li­ens und fah­ren Rich­tung Paler­mo los. Die Gegend um Paler­mo her­um ist sehr ber­gig, mit teils auch sehr hohen Ber­gen. Kaum zu glau­ben wie stark sich das Land­schafts­bild hier ver­än­dert. Wir kom­men gut vor­an und müs­sen die Stadt durch­que­ren, nicht gera­de durchs Zen­trum hin­durch, aber durch­aus Stadt­ge­biet. Der Ver­kehr nimmt schlag­ar­tig zu. Und es scheint kei­ne Ver­kehrs­re­geln mehr zu geben. Jeder über­holt links und rechts und die Trenn­li­ni­en zwi­schen den Spu­ren sind kaum sicht­bar, also gibt es sie auch nicht mehr, hat man den Ein­druck.

Unser Weg führt nach Paler­mo ins Lan­des­in­ne­re, weg von der Küs­te, hin­auf in die Ber­ge, mit­ten ins Herz von Sizi­li­en. Die Berg­land­schaft ist wie­der kom­plett anders. Die Hän­ge sind bewirt­schaf­tet, jetzt abge­ern­tet und dem­entspre­chend braun bis hell­braun. Es ist kaum etwas grü­nes zu sehen, wahr­schein­lich auch wegen dem tro­cke­nen Som­mer. Alles ist ver­dorrt oder abge­ern­tet. Hin und wie­der sieht man einen Acker aus dunk­ler Erde. So geht es wei­ter bis wir eine Art Oase sehen: grü­ne Bäu­me, altes Gemäu­er inmit­ten die­ser Ein­öde. Das ist es, weit­ab von jeder Zivi­li­sa­ti­on.

Boutique Hotel Susafa

Der Emp­fang ist sehr freund­lich. Auf der wun­der­vol­len Dach­ter­ras­se erhal­ten wir einen haus­ge­mach­ten Wel­co­me Drink, bestehend aus Melo­ne, Sel­le­rie usw. alles aus dem eige­nen Gar­ten. Das Haus Susa­fa hat eine lan­ge Geschich­te. ‘Accor­ding to Natu­re sin­ce 1870’ ist ihr Slo­gan. Unser Ein­druck: altes Gemäu­er wun­der­bar genutzt und unter­hal­ten. Fei­nes Essen, freund­li­che Men­schen, Respekt vor der Natur und vor die­sem Haus mit Umge­bung und Öko­sys­tem. Das gefällt uns aus­ge­zeich­net. Die Räu­me des Restau­rants befin­den sich im Alten Korn­spei­cher, eine wun­der­ba­re Atmo­sphä­re. Auch die Bar gefällt uns aus­ge­zeich­net, ein gros­ser offe­ner Kamin wärmt aus der Distanz.

Susafa Eingang Dachterasse
Boutique Hotel Susafa Restaurant
Susafa Bar

Den ers­ten Tage ver­brin­gen wir tat­säch­lich mit Nichts­tun. Wir haben einen schö­nen Sitz­platz vor unse­rem geräu­mi­gen Zim­mer. Auch die Pool­an­la­ge ist sehr schön, der Pool aber ein­mal mehr zu kalt. Man kann sich also gut ver­tun auf dem gan­zen Are­al. Alle Mahl­zei­ten neh­men wir hier ein, wo denn sonst. Alles ande­re wäre viel zu weit weg und es ist wirk­lich sehr deli­kat gekocht. Das haus­ei­ge­ne Brot, mhmmm, fast wie zu Hau­se.

Den zwei­ten Tag aber neh­men wir anders Angriff. Nichts­tun zwei Tage lang liegt nicht drin. Wir machen einen Spa­zier­gang vom Hotel aus in die­se Berg­land­schaft hin­ein. Wir tref­fen meh­re­re ver­las­se­ne Gebäu­de an, schon selt­sam. Alles noch wie da, Abfall, Schrott, wie wenn man über Nacht ein­fach abge­hau­en wäre und alles ste­hen und lie­gen gelas­sen hät­te.

Die Jahreszeiten im Susafa

Es lässt sich erah­nen, dass hier im Früh­ling am Ran­de des Weges ein Meer an Blu­men und Pflan­zen gedei­hen. Jetzt aber ist alles ver­dorrt. Der Besit­zer des Susa­fa bestä­tigt uns das beim Mit­tag­essen. Es gebe wie drei Far­ben. Im Früh­ling alles grün und ein far­bi­ges Blu­men­meer, dann im Früh­som­mer vor der gros­sen Hit­ze alles gold­gelb, vor allem die rei­fen Getrei­de­fel­der, die hier das meis­te Land beset­zen. Dann im Herbst, also jetzt, eigent­lich die unat­trak­tivs­te Zeit: alles braun-grau. Wir kön­nen uns das gut vor­stel­len. Das Kli­ma sei sehr hart, erzählt er uns. Im Win­ter kann es durch­aus bis zu minus 8 Grad wer­den, also Frost. Er erzählt, dass es so aus­sieht, wie wenn alles abster­ben wür­de, die  gan­ze Flo­ra. Im Som­mer wer­de es bis zu 45 Grad heiss. Also ja, ein sehr har­tes Kli­ma für Flo­ra und Fau­na und für die Men­schen, die hier leben. Den­noch, wir kön­nen uns durch­aus vor­stel­len, soll­ten wir ein­mal das Bedürf­nis haben, die­sen Ort als Hidea­way zu sehen und ein paar ruhi­ge Tage in völ­li­ger Abge­schie­den­heit hier zu ver­brin­gen.

Über Nacht hat es gereg­net. Auch ein dump­fes Don­ner­rol­len war mehr­mals zu hören. In den Ber­gen klingt das irgend­wie immer ganz anders als im Flach­land. Wur­de schon erwähnt, dass das Früh­stücks­buf­fet in die­sem Haus ein Traum ist? Wir genies­sen das zum drit­ten Mal in Fol­ge und machen uns dann auf den Weg zu unse­rer vor­letz­ten Desti­na­ti­on, das pure Gegen­teil von hier: Céfa­lu, ein Tou­ris­ten­ort am Meer. Und hier fin­det ihr die Über­sicht zu unse­rer Sizi­li­en Rund­rei­se.

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