Geplant waren 10 Tage, wetterbedingt sind es dann 8 wundervolle Tage in Rom im November geworden. Ein wahrer Luxus war es, genügend Zeit für eine so schöne Stadt zu haben. Schön, nicht im Sinne von gut unterhaltenen Fassaden und einer modernen Infrastruktur, sondern im Sinne einer lebensfrohen und pulsierenden Stadt, welche mit einem ausserordentliche Reichtum an kulturellen Schätzen gesegnet ist. Also auf nach Rom, es gibt viel zu entdecken und zu erleben!
Ankunft in Rom
Die Lady vom AirBnB organisierte den Transfer vom Flughafen. Am Ausgang steht bereits der Fahrer mit dem Namenschild, super. Die Fahrt nach Rom ist, sagen wir mal so, ziemlich rasant. Mit 160 Sachen wird auf der Autobahn gebrettert, links und rechts auch innerorts überholt. Gefühlt wird einzig das Rotlicht der Ampeln eingehalten. Andere Länder andere Sitten. Bin einfach froh dass ich hier nicht fahren muss.
Die Vermieterin des AirBnB empfängt mich wie abgemacht. Schnell ist alles geklärt und ich befinde mich alleine in der kleinen aber zweckmässig eingerichteten Wohnung. Es ist meine Erste AirBnB Erfahrung. Aber ich hatte keine Lust 10 Nächte in einem Hotelzimmer zu verbringen. Über so viele Tage am gleichen Ort, ist es mit angenehmer über verschiedene Räume und eine Küche zu verfügen. Insbesondere schätzte ich es sehr, mein eigenes Frühstück machen zu können.
Essen und Trinken in Rom
Es gibt wenig Gründe, mit Ausnahme des Frühstücks, in Rom selber zu kochen. Die Altstadt bietet eine grosse Fülle von Restaurants. Und die Qualität des Essens habe ich durchwegs als gut empfunden. Das Leben findet hier primär draussen statt. Fast jedes Restaurant hat Tische draussen. Die Sonnenschirme dienen auch als Regenschutz, was meistens recht gut klappt. Also auch wenn es etwas kühler ist, ziehen es viele Besucher vor, draussen zu trinken und zu essen.
Vor den gehypten Osterias und Restaurants bilden sich jeweils lange Warteschlangen. Bei machen bis spät in den Abend hinein. Ich zweifle aber daran, ob bei einem solchen Andrang die Qualität überhaupt noch sicher gestellt werden kann. Aber eben, wenn ein Restaurant im Reiseführer oder in den sozialen Medien empfohlen wird, dann ist es eben die Wahrheit. Selber suchte ich mir eher ruhiger gelegene Restaurants aus. Das hat recht gut funktioniert. Zudem bietet auch Rom Gourmetküche an. Selber besuche ich das Restaurant Adelaide und das Mataer Terrae Restaurant. Letzteres mit einer tollen Dachterrasse.
Öffentliche WC’s in Rom
Die gibt es nicht. Punkt. Die Alternative, einen Kaffee trinken gehen und das WC dort benützen! Über die Sauberkeit dieser Anlagen muss man auch keine Worte verlieren. Da hat sich in all den Jahren gar nicht verändert ☹. Auch bei den Sehenswürdigkeiten sind die Möglichkeiten eher dünn gesät, entsprechend auch die Warteschlangen davor.
Öffentlicher Verkehr in Rom
Da mein AirBnB sehr zentral gelegen war, habe ich keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzt. Über die Uber App kann man auch E‑Scooter und E‑Bikes freischalten. Wenn ich keine Lust mehr hatte zu laufen, habe ich mir jeweils einen Scooter oder ein Bike gemietet. Das ist ziemlich praktisch. Allerdings ist das Fahren auf den Strassen schon ziemlich stressig.
Besuchte Highlights in Rom
Der einzigartige Reiz Roms besteht darin, dass diese Stadt ein 2800 Jahre altes Freilichtmuseum mit antiken Monumenten, Kunstschätzen und zeitloser Architektur ist. Ja, Rom ist ausserordentlich reich an bedeutenden Museen, Kirchen und Ausgrabungsstätten. Die Altstadt der Petersdom und die Vatikanstadt wurden von der UNESCO im Jahr 1980 zum Weltkulturerbe erklärt.
Auch deshalb wird die «ewige» Stadt jährlich von Millionen Touristen besucht. Jetzt in November und im zweiten Coronajahr sind zwar deutlich weniger Touristen hier. Aber dennoch versammeln sich eindrücklich viele Leute vor den Hotspots. Auch wenn man über mehrere Tage in Rom verweilt, kommt man nicht darum herum, sich selektiv für einzelne Sehenswürdigkeiten zu entscheiden. Unser Reiseblog verstehen wir ja nicht als Reiseführer sondern als Quelle von Reiseinspirationen. Deshalb erwartet keine detaillierte Informationen zu den nachfolgenden besuchten Sehenswürdigkeiten.
Vatikan Museum
Eine geführte Kleingruppe ist sicher der beste Weg, um einen ersten Eindruck zu diesem gewaltigen Museum zu erhalten. Die Fülle an ausgestellten Kunstobjekten und Deckenmalereien ist überwältigend. Es ist auch klar, dass bei einer 2- 3 stündigen Führung nur ein ganz kleiner Teil der Räume und Objekte besichtigt werden können. Nach der Führung kann man sich aber frei im Museum bewegen. Der Fokus der Führung lag stark auf die Lebens- und Schaffenszeit von Michelangelo, was nicht verwunderlich ist, begründete er doch mit seinen Skulpturen (Pieta), Malereien (sixtinische Kapelle) und Bauten (Dom vom Petersdom) seinen Mythos als einer der grössten Künstler seiner Zeit.
Kann man nur die Sixtinische Kapelle besuchen?
Nein, die Besichtigung der Sixtinischen Kapelle erfolgt im Rahmen der Besichtigung des Vatikanischen Museums. Es gibt keine Tickets nur für den Besuch der Sixtinischen Kapelle. In der Kapelle selber ist das Photographien und das Sprechen verboten. Was durch die Museums-Angestellten durchgesetzt wird. Und ja, die Malereien sind ein eindrückliches Meisterwerk. Wenn in Rom, wäre es Schade das Meisterwerk von Michelangelo nicht gesehen zu haben.
Kann man den Petersdom auch ohne Führung besichtigen?
Sicher, man kann den Petersdom auch ohne Führung besuchen. Doch verpasst man so die eine und andere Information zu dieser prächtigen Kirche. Der Petersdom ist übrigens die grösste Kirche der Welt. Total kann der Petersdom 60’000 Menschen (stehend) aufnehmen. Das ist schon gewaltig. Beeindruckend ist auch die Pracht der Malereien und der Skulpturen. Ebenfalls befindet sich das Original der Pieta im Petersdom. Dieses Kunstwerk wurde von Michelangelo aus einem einzigen Marmorblock erschaffen. Eine Kopie davon findet sich auch im Vatikan Museum.
Imposant ist ebenfalls die Domkuppel, welche ebenfalls von Michelangelo gebaut wurde. Die Grösse dieser Kuppel erschliesst sich aber eigentlich nur denjenigen, welche das Pantheon besucht haben. Denn diese Kuppel diente Michelangelo als Grundlage. Als Referenz zum Erbauer der Pantheon Kuppel, liess Michelangelo die Kuppel im Petersdom etwas kleiner bauen. Auch der Aufstieg zum Aussichtpunkt auf de Domkuppel sollte man nicht verpassen. Entschädigt für die Mühen wird man durch einen grossartigen Rundblick auf Rom und den Petersplatz.
Pantheon
Von aussen erscheint das Pantheon unscheinbar. Erst wenn man eintritt offenbart sich die Schönheit dieses Bauwerkes. Die bauliche Meisterleistung zeigt sich insbesondere im Bau der Kuppel, welche ca. 100 Jahre nach Christus erfolgte.
Forum Romanum und das Kolosseum
Kein Besuch von Rom wäre vollständig ohne Besuch des Forum Romanum und des Kolosseums. Das Forum Romanum war über eine Zeitraum von über 1000 Jahren das Zentrum des öffentlichen Lebens in Rom. Das Kolosseum, das grösste Amphitheater des römischen Reiches, wurde erst 70 n. Chr. erbaut. Obwohl das Kolosseum heute nur noch in Teilen besteht, beeindruckt es weiterhin. Sowohl für den Besuch des Kolosseums wie auch für das Forum Romanum empfehle ich eine Führung zu buchen. Es wäre zu schade, auf die geschichtlichen Ausführungen zu verzichten. Und ja, die Führungen waren durchwegs professionell und unterhaltsam. Das hat richtig viel Spass gemacht und hat sich z.B. auch in Granada und Mexico bestens bewährt.
Las but not least der Trevi Brunnen
Ja, der Trevi Brunnen, von hunderten Besuchern umlagert. Nein nicht wegen den kunstvollen Skulpturen oder dem Meeresgott Neptun. Es ist so viel banaler, für ein Selfie. Doch blendet man die Menschenmenge aus und konzentriert sich auf das Bauwerk, dann erschliesst sich einem auch die Schönheit des Trevibrunnens. Fertiggestellt im Jahr 1762 ist diese Brunnenanlage sicher eine der schönsten auf der Welt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Rom im November – noch einige Gedanken
Die Tage waren trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit sehr kurzweilig. Der November war von der Wetterseite her nicht der idealste Monat. Es ist nicht ungewöhnlich dass ein Tiefdruckwirbel sich über mehrere Tag festsetzen kann und die Besucher mit Regen beglückt. Aber des einen Pech ist des anderen Glücks, die Schirme der Strassenverkäufer werden so zu einem begehrten Gut. Dafür hat es auch deutlich weniger Besucher.
Luxus, im Sinne von Zeit, ist es, nur eine Sehenswürdigkeit pro Tag anzusehen. Dies ermöglicht auch die Eindrücke und das gehörte in Ruhe zu verarbeiten, am Besten bei einem Espresso in der Altstadt. Die schier unendlichen Möglichkeiten draussen zu trinken und zu essen ist für mich Lebensqualität pur. Auch wenn nicht alle Strassen in der Altstadt verkehrsfrei sind. Da aber die Gassen eng sind, limitiert sich der motorisierte Verkehr von selbst. Besser hat es da natürlich Venedig. Die wundervolle Stadt Rom im November zu besuchen kann ich nur empfehlen. Und es wäre viel zu Schade, die ewige Stadt nur in einem Schnelldurchlauf zu erleben. Also plant am Besten mehrere Tage dafür ein.
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