Kandertal Kandersteg

Drei wunderschöne Wandertage im malerischen Kandertal

von | 06.07.2019 | Relais & Chateaux Hotel, Schweiz

Bergfrühling im Kandertal

Endlich wieder ein­mal die Schweiz­er Berge geniessen, und das im Juni, Bergfrüh­ling, eine Jahreszeit, in der die Wiesen am schön­sten sind. Am Sam­stag geht es los, unsere Des­ti­na­tion: das Wald­ho­tel Dold­en­horn im Kan­der­tal. Die A1 ist wie immer grauen­haft. Aber wir kom­men doch einiger­massen gut durch und erre­ichen das Kan­der­tal schnell und müh­e­los.

Das Tal ist umringt von hohen Bergen, die im ober­sten vier­tel noch immer Schneefelder tra­gen, es wirkt aber doch nicht been­gend. Der Tal­bo­den ist weit, flächig und san­ft hügelig, über­zo­gen mit eben diesen Blu­men­wiesen, ein Traum. Wir fühlen uns sofort wohl in diesem Tal und find­en auch schon bald unser Hotel, das Wald­ho­tel Dold­en­horn ein Haus der Relais Chateaux Gruppe.

Relais Chateaux Waldhotel Doldenhorn

Der Emp­fang ist sehr her­zlich. Wir erhal­ten einen Upgrade und beziehen eine Junior Suite, wie nett. Das Zim­mer ist total schön, mas­siv Holz, fast wie ein Block­haus, mit Balkon, das Badez­im­mer mod­ern ein­gerichtet. Die Sicht vom Balkon ins Kan­der­tal gefällt. Wie alle bish­er besuchte Relais Chateaux Häuser har­moniert auch das Wald­ho­tel Dold­en­horn sowohl aussen wie auch innenn mit der lieblichen Umge­bung des Kan­der­tals. Wir pack­en das nötig­ste aus und beschliessen, einen Tisch im Ruedi­hus zu reservieren.

Urchiges Restaurant Ruedihus

Das Ruedi­hus gehört zum Wald­ho­tel Dold­en­horn, liegt ca. 5 Gehminuten vom Haupthaus ent­fer­nt, inmit­ten dieser wun­der­baren Blu­men­wiesen und san­ften Hügeln. Es ist ein 250 jähriges Haus, alles noch orig­i­nal, soweit das Auge reicht. Vor dem Haus find­et man einen Gemüse- und Kräuter­garten, so wie sich das gehört. Im unteren Stock wer­den vorallem Käs­espezial­itäten serviert, im oberen weit­ere tra­di­tionelle schweiz­er Gerichte. Die Ein­rich­tung ist bis ins let­zte Detail stil­sich­er, orig­i­nal, 250 jährig.

Unglaublich. Die Speisekarte ist eine Fund­grube für schweiz­er Küche, mit bern­deutschen Aus­drück­en bestückt, die so manchen Aus­län­der oder aber auch nicht berner­ischen Schweiz­er an den Rand des nicht Ver­ste­hens brin­gen dürfte, z.B.: Sch­piszettel ste­ht vorne drauf.  Alle Zutat­en sind lokal pro­duziert. Es wird weitest­ge­hend auf alles andere verzichtet. Sehr zu empfehlen.

Relais Chateaux Waldhotel Doldenhorn Kandersteg
Waldhotel Doldenhorn - Restaurant Ruedihus Kandersteg
Wiedere­in­mal zu viel gegessen, ziehen wir uns in unsere wun­der­bare Junior­suite im Dold­en­horn zurück und machen uns fit für den kom­menden Mor­gen. Ein Gewit­ter zieht auf, es reg­net in Strö­men.

Wanderung ins malerische Gasterntal

Unser Plan: wir wan­dern hoch Rich­tung Gasterental. Unser Weg führt uns durch die Chluse, eine Schlucht, steil hin­auf, in der die Kan­der nach dem gestri­gen Gewit­ter­re­gen wie wild hin­unter stürzt. Eine riesen Menge Wass­er fällt tosend die Schlucht hin­unter, atem­ber­aubend und gewaltig, diese Wasserkraft.

Kanderfall Eingangs Gasterntal
Aus der Schlucht entstiegen, öffnet sich ein wun­der­schön malerisches Tal, das Gastern­holz und es wird weit­er vorne dann zum Gastern­tal. Unglaublich, dass sich ein so schönes lieblich­es Tal hier hin­ten ver­steckt. Wir wan­dern weit­er Rich­tung Selde, unser Ziel. Die Kan­der  fliesst hier rel­a­tiv flach, mäan­dri­ert deshalb stark. Erst weit­er oben Rich­tung Selde, dort wo der Wan­der­weg die Kan­der über­quert, wird es wieder steil­er und der Wan­der­weg inter­es­san­ter..
Wanderung Gasterntal Berner Oberland
Wandern Gasterntal Schwarzbach
Nach einem feinen Imbiss in Selde, nehmen wir den Bus zurück. Es ist emp­fohlen, seinen Platz im Bus zu reservieren, was aber nicht immer so gut klappt. Der Bus­be­trieb wird durch eine pri­vat­en Anbi­eter betrieben. Unser Gefährt ist hoff­nungs­los über­bucht. Der Fahrer nimmt das aber mit viel Humor und berner­ober­ländis­chem Charme. Beängsti­gend schmal und steil ist die Strasse hin­unter und das in diesem über­füll­ten kleinen Büs­li, uiui, das braucht Ner­ven. Aber alles geht gut, wir kom­men gut unten im Tal an und das Büs­li bringt uns bis vor unser Hotel.

Das Schwim­men im Wald­ho­tel Dold­en­horn eige­nen Indoor Pool ist ein guter Aus­gle­ich für die müden Beine. Für das Aben­dessen bleiben wir im Hotel, wir sind zu müde um uns noch irgend­wohin zu bewe­gen und … Mor­gen haben wir eine anspruchsvolle Wan­der­route ober­halb des Oeschi­nensees geplant.

Die Nachtluft ist wun­der­bar kühl. Es ist ein her­rlich­es Gefühl, mit weit offen­em Fen­ster, totaler Stille und dieser kühlen Nachtluft zu schlafen.

Rundwanderung Oeschinensee

Bevor es los geht, geniessen wir das vielfältige Früh­stücks­buf­fet im Hotel Dold­en­horn. Der Hoteleigene Bus bringt uns zur Tal­sta­tion der Oeschi­nensee Gondel­bahn. Es hat doch einige Touris­ten ver­schieden­ster Natio­nen unter­wegs. Aber oben angekom­men und die Abzwei­gung Rich­tung Heuberg genom­men, sind wir fast allein unter­wegs zusam­men mit ‘Wan­der­men­schen’. Der Weg schlän­gelt sich recht steil bergauf und schon bald sieht man ihn, den hochge­priese­nen Oeschi­nensee. Er ist nicht so blau wie er sein sollte. Es hat wohl zu viel Schmelzwass­er mit Sed­i­ment drin. Das verän­dert die Farbe zu einem Gletscherblau-grau. Aber traumhaft schön ist er trotz­dem.

Wanderung Heuberg Oeschinensee
Es kom­men dutzende von Wasser­fällen, grössere und kleinere, den Berg herunter. Der Trail ist nicht ganz ohne, aber weil die Sicht so traumhaft ist, merkt man die Anstren­gung kaum. Das let­zte Stück hin­auf Rich­tung Heuberg ist fordernd, eine Pause haben wir uns ver­di­ent. Der Blick ist sen­sa­tionell. Von hier aus geht’s nur noch runter, sagt’s und es stimmt fast, nicht ganz. Wir passieren das Ober­bär­gli, eine Alp, die aber noch nicht in Betrieb ist. Alles ist noch zu, kein Vieh, aber es hat auch noch kaum Gras und die let­zten Schneefelder schmelzen vor sich hin. Ganz anders etwas weit­er unten, das Unter­ber­gli, da hat es bere­its grasendes Vieh, die Wiesen sind grün, Geis­sen laufen herum und ein Senn hat das Besen­bei­zli geöffnet. Er hat ein­fach noch nichts richtig ein­gerichtet und find­et die Sachen nicht. Aber was solls, wer hat denn schon Ansprüche. Die Geis­sen kom­men auf das Holzdeck und sind furcht­bar neugierig.
Wanderweg Oeschinensee Kandersteg
Wasserfälle Wanderung Oeschinensee Kandersteg

Auf dem Rückweg zur Bergstation der Gondelbahn

Der Weg hin­unter zum See und dann weit­er vorallem dem See ent­lang zieht sich nochmals ziem­lich hin. Die Restau­rants vorne sind bei­de nicht zu empfehlen. Erst beim hochlaufen zur Gondel­sta­tion sehen wir, dass es noch ein Restau­rant zur Sennhütte gehabt hätte. Das wäre sich­er bess­er gewe­sen. Mit der Gondel­bahn erre­ichen wir Kan­der­steg und beschliessen, zum Hotel zu laufen, damit wir das Dorf noch ein biss­chen sehen. Der Weg zieht sich aber doch recht dahin und wir sind müde von der Wan­derung. Im Hotel angekom­men gehen wir erneut schwim­men und erholen uns im Salzari­um, ist sehr zu empfehlen. Wir beschliessen, uns für das Nacht­essen nicht mehr allzu weit fort zu bewe­gen und gehen erneut ins Ruedi­hus. Wir kön­nen nur schwär­men, die Ambiance super, das Essen traumhaft, der Ser­vice per­fekt. Es gibt ein­fach Orte, die sind speziell gut.

Wanderung Sunnbüehl — Arvenseeli

Wir möcht­en unseren drit­ten und let­zten Tag noch hier in Kan­der­steg ver­brin­gen, zumin­d­est den Mor­gen, bevor wir dann weit­er­fahren Rich­tung Wal­lis. Es bietet sich eine kurze Wan­derung an, aus­ge­hend von Sunnbüel zu den zwei Arvenseeli. Wir nehmen die Seil­bahn hin­auf zum Sunnbüel. Während der Fahrt öffnet sich ganz uner­wartet eine Aus­sicht  ins Gastern­tal, ein­fach ein wun­der­schönes Tal, von hier oben noch ein­mal ein atem­ber­auben­der Blick. Oben in Sunnbüel angekom­men, laufen wir los. Wir befind­en uns hier an der Baum­gren­ze auf fast 2000 m.ü.M. Der Schnee ist wahrschein­lich noch nicht lange geschmolzen, es hat auch immer noch vere­inzelt  Schneefelder. Die Flo­ra ist dementsprechend früh­ling­shaft. Schlüs­sel­blu­men, kleine und grosse Enz­ian, Anemo­nen und wie sie alle heis­sen säu­men unseren Weg. Eine Far­ben­pracht son­der­gle­ichen. Auch hier hat offen­bar der Alpaufzug noch nicht stattge­fun­den, es hat noch zuwenig Gras. Die Sennhüt­ten sind noch zu, ver­riegelt und win­ter­sich­er. Die bei­den Arvenseeli sind her­rlich gele­gen, inmit­ten von Arven­bäu­men, türk­is­far­ben, malerisch.

Wanderung Sunnebuel Spittelmatte Kandersteg
Arvenseeli Sunnenbueel Kandersteg

Empfehlenswert — Bergrestaurant Sunnbüel

Wir umrun­den sie und machen uns wieder zurück zur Bergsta­tion Sunnbüel. Und hier hat es wieder eins, sind wir froh, eins von diesen wun­der­vollen Bergrestau­rants, mit fre­undlich­er Bedi­enung, die ver­ste­ht was ein klar­er Sauer­er ist, wo es Wurst-Chäs­salat gibt oder ein Plät­tli, wo alles ein­fach her­vor­ra­gend schmeckt. Und das Tüpfelchen auf dem i ist der Blick von der Restau­rant­ter­rasse hin­unter, na wer sagts denn, ins Gastern­tal. Das alles ist ein Genuss und ein wun­der­voller Abschluss dieser drei Tage in Kan­der­steg.

Wir fahren nochmals zurück zum Wald­ho­tel Dold­en­horn, dann zum Bahn­hof, ver­laden unser Auto und lassen uns mit dem Zug durch den Lötschberg ins Wal­lis brin­gen. Unsere näch­ste Des­ti­na­tion, Zer­matt.

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