Sicht auf einen Stall und Bauernhof in Brigels

Biketage in Brigels

von | 18.08.2025 | Schweiz

  • Brigels, ein Dorf auf ein­er Hochebene, das nicht laut wer­den muss, um Ein­druck zu machen
  • Zwei Bike­touren durch eine Land­schaft, die Raum lässt
  • Unter­wegs zwis­chen Wald, Wass­er und Wegen, die sich lohnen, ohne spek­takulär zu sein
  • Ein Ort für alle, die gern draussen sind

Brigels: unkompliziert und gastfreundlich

Brigels ist ein Ort, in dem die Zeit ein wenig langsamer verge­ht. Ein Dorf, das sich auf ein­er son­ni­gen Hochebene aus­bre­it­et und den Blick weit öffnet auf das Panora­ma der Sur­sel­va. Wer das Leise sucht, das Unaufgeregte, find­et hier einen guten Ort zum Ver­weilen.

Luxu­shotel­lerie und Insze­nierung sucht man verge­blich – stattdessen erwarten einen gast­fre­undliche Drei- und Vier­sterne-Häuser sowie Restau­rants, in denen man unkom­pliziert und gut isst. Brigels ist kein Ort zum „Abhak­en“. Es ist ein Ort, an dem man bleibt. Und vielle­icht irgend­wann merkt, dass man angekom­men ist.

Wohnen im Dorf – das Hotel La Val

Ich habe mich für das Hotel La Val entsch­ieden – vor allem wegen der Zim­mer mit Ter­rasse. Das Hotel liegt im Dor­fk­ern, einge­bet­tet in eine Wohnumge­bung. Eine spek­takuläre Aus­sicht sucht man hier verge­blich. Und doch: Durch die lockere Bauweise wirkt nichts been­gend. Man fühlt sich nicht wie in einem Hotel­be­trieb, son­dern eher wie zuhause auf Zeit.

Bike-Tour zum Lag da Pigniu

Die erste Tour führt mich zum Lag da Pig­niu – einem türk­is­blauen Stausee im abgeschiede­nen Val Pig­niu, einem nord­west­lich gele­ge­nen Seit­en­tal des Vorder­rhein­tals. Beim Volg in Brigels kaufe ich ein Sand­wich, dann geht es los. Nach dem Brigelser See führt der Weg rund 150 Höhen­meter hin­unter zur Tal­sta­tion in Wal­tens­burg. Von dort begin­nt der eigentliche Anstieg: auf wech­sel­nden Abschnit­ten zwis­chen Asphalt und Kies, stetig bergauf.

Je höher ich komme, desto weit­er öffnet sich der Blick – auf die Sur­sel­va mit ihren Wäldern, ver­streuten Weil­ern und den fer­nen Lin­ien der Berge. Auf der Stau­mauer angekom­men, führt eine Kiesstrasse am recht­en Ufer ent­lang. Einge­bet­tet in eine imposante Bergkette, schim­mert das Wass­er türk­is­far­ben.

Am Ende des Sees laden Feuer­stelle, Sitzbänke und ein WC zu ein­er Pause ein. Der Wasser­fall, der den Lag da Pig­niu speist, ist in weni­gen Minuten zu Fuss erre­ich­bar. Ab hier gilt Fahrver­bot für Velos – ein Ort, der zu Fuss ent­deckt wer­den will.

Mit dem Bike von Brigels nach Lag da Pigniu, Sicht auf den See und die Bergkulisse

Bike Tour über die Alp Dado zum Bergrestaurant Burleun

Die zweite Tour begin­nt mit einem schweis­streiben­den Auf­stieg zur Alp Dado. Hier liegt der höch­ste Punkt der Strecke – und ich bin ehrlich froh, ihn erre­icht zu haben. Was fol­gt, ist eine dieser Abfahrten, die man mit allen Sin­nen geniesst. Die Anstren­gung ist schnell vergessen.

Beina­he wäre ich am Bergrestau­rant Burle­un vor­beige­fahren – ich hat­te es näher bei der Bergsta­tion der Ses­sel­bahn ver­mutet. Tat­säch­lich liegt es etwas ober­halb, leicht ver­set­zt. Die Ter­rasse ist gut besucht, doch ein schat­tiger Platz find­et sich trotz­dem. Der Blick reicht weit über das Tal – ein schön­er Ort, um sitzen zu bleiben.

Nach dieser Pause fahre ich nicht direkt zurück ins Dorf. Stattdessen mache ich noch einen kleinen Schlenker – dem Flem ent­lang. Es ist nur ein kurz­er Abschnitt, aber der Wild­bach mit seinem türk­is­far­be­nen Wass­er macht diesen Umweg lohnend. Ein küh­ler Kon­trast zum son­ni­gen und heis­sen Rest des Tages.

Sicht auf den Bergfluss Flem, Biketour Brigesl Alp Dado

Warum Brigels?

Brigels lohnt sich, weil es nicht ver­sucht, etwas zu sein. Kein Event-Ort, keine Postkartenkulisse – son­dern ein Dorf, das ein­fach da ist: unprä­ten­tiös, umgeben von ein­er Land­schaft, in der gear­beit­et, gewan­dert und gebiket wird. Auch im Ort selb­st merkt man das – es ist kein Bal­len­berg, son­dern ein Dorf, in dem gelebt wird: mit alten Stal­lun­gen, neuen Holzbaut­en, Wohn­häusern und Hotels, die sich gut ein­fü­gen. Wer das Schlichte schätzt und gerne draussen unter­wegs ist, wird hier fündig – ganz ohne Suche. Und ganz ohne Self­ies.

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