Roadtrip Norditalien Cremona Rimini Gardasee

Roadtrip durch Norditalien – von Cremona über Rimini zum Gardasee

von | 21.04.2025 | Italien

  • Ein Road­trip durch Nordi­tal­ien – von Cre­mona über Rim­i­ni bis zum Gar­dasee
  • Unter­wegs zwis­chen Klang­wel­ten, leeren Strän­den und dem Duft von Limo­nen
  • Über­nacht­en, wo Geschichte atmet und der erste Blick aus dem Fen­ster den Tag bes­timmt
  • Eine Reise ohne Eile – für alle, die das Unter­wegs­sein schätzen, nicht das Ankom­men

Cremona – ein unerwarteter Auftakt

Ein Jahr zuvor hat­te ich meinen Road­trip ent­lang der ober­i­tal­ienis­chen Seen abbrechen müssen. Jet­zt, im März, kehrte ich zurück – mit einem neuen Ziel: Die Reise sollte in Cre­mona begin­nen und am Gar­dasee enden. Die Suche nach ein­er passenden Unterkun­ft in Cre­mona erwies sich zunächst als schwieriger als erwartet. Die Häuser, die mich inter­essierten, waren alle­samt aus­ge­bucht.

Vielle­icht war es ein glück­lich­er Zufall, dass ich dadurch auf das Le Mag­inot Relais etwas ausser­halb von Car­mona stiess. Ein kleines Hotel mit angeschlossen­em Restau­rant, das sich als angenehme Ent­deck­ung her­ausstellte. Das Supe­ri­or-Zim­mer war funk­tion­al, geräu­mig und entsprach einem soli­den Dreis­terne­s­tandard. Beson­ders das Restau­rant überzeugte: frische, regionale Küche – ehrlich und geschmack­voll zubere­it­et.

Bis ins Stadtzen­trum von Car­mona war es mit dem Auto nur ein kurz­er Weg. Für das Parkieren eignet sich das Parcheg­gio Saba Piaz­za Mar­coni – zen­tral gele­gen, mit grosszügi­gen Stellplätzen.

Klangvolle Geschichte in der Geigenstadt

Cre­mona über­raschte mich. Die Stadt atmet Musikalität – sie gilt als Wiege des ital­ienis­chen Geigen­baus. Nicht nur Anto­nio Stradi­vari, auch die Fam­i­lien Amati und Guarneri prägten hier eine jahrhun­dertealte Handw­erk­skun­st. Im Museo del Vio­li­no sind ihre Meis­ter­w­erke aus­gestellt.

Selb­st wer keine tief­ere Verbindung zur klas­sis­chen Musik hat, wird in diesem Muse­um berührt. Beson­ders ein­drück­lich war eine Vor­führung im Audi­to­ri­um auf ein­er orig­i­nalen Stradi­vari – das Instru­ment wurde unter Polizeis­chutz aus der Vit­rine geholt, bevor sein klar­er, voller Klang den Raum erfüllte.

Auch die Alt­stadt ver­di­ent Aufmerk­samkeit: gepflegte Gassen, his­torische Fas­saden, ein Stadt­bild mit Charak­ter. Der Dom von Cre­mona und der Tor­raz­zo – ein­er der höch­sten Back­stein­türme Europas – prä­gen das Panora­ma. Lei­der war der Turm zur Mit­tagszeit geschlossen, sodass ein Auf­stieg nicht möglich war.

Der Dom von Cremona

Den Abschluss bildete ein Lunch auf der Piaz­za Stradi­vari. Im Restau­rant Bonacasa 21 sass ich draussen, mit Blick auf das gelassene Treiben der Stadt – ein entspan­nter, geschmack­voller Ausklang des Reise­tags.

Cremona Piazza Stradivari

Entlang des Po – von Cremona nach Parma

Die näch­ste Etappe führte mich nach Par­ma. Doch anstatt die direk­te Route zu wählen, entsch­ied ich mich für einen Umweg über Neben­strassen ent­lang des Po. Die Land­schaft wirk­te wenig ein­ladend – weitläu­fige Felder, monot­o­ne Agrarflächen und immer wieder ver­lassene Bauern­höfe, die von besseren Zeit­en zeu­gen. Auch viele Dör­fer macht­en einen ver­nach­läs­sigten Ein­druck. Es ist eine Gegend, die den Anschluss offen­bar ver­loren hat.

Ein kurz­er Halt in Bres­cel­lo brachte ein wenig Charme zurück. Jene, die mit den Fil­men von Don Camil­lo und Pep­pone aufgewach­sen sind, wer­den die Kulisse sofort erken­nen. Tat­säch­lich fühlte ich mich in eine Film­szene ver­set­zt: Ich sah Don Camil­lo förm­lich über die Piaz­za eilen, mit wehen­der Soutane und einem klaren Ziel – ein Stre­it­ge­spräch mit Pep­pone. Lei­der war die Bot­te­ga del Paese di Don Camil­lo aus­ge­bucht – zu gern hätte ich hier gegessen. So set­zte ich meinen Weg schliesslich direkt nach Par­ma fort.

Piazza in Brescello
Statue von Don Camillo
Statue von Pepone

Parma – eine Nacht, ein Eindruck

Dank der zuver­läs­si­gen Nav­i­ga­tion – Google sei Dank – erre­ichte ich das Grand Hotel de Par­ma ohne Schwierigkeit­en. Die Zona Traf­fi­co Lim­i­ta­to kon­nte ich umfahren. Das Zim­mer war schnell bezo­gen, und das Hotel hat­te für mich in der Alt­stadt eine Trat­to­ria reserviert: die Trat­to­ria Cor­ri­eri – unkom­pliziert, gut gele­gen und empfehlenswert. Das Hotel selb­st ist gepflegt, wen­ngle­ich es an ein­er ein­laden­den Lob­by fehlt – schade. Dafür punk­tet es mit ein­er prak­tis­chen Park­möglichkeit direkt beim Haus.

Am näch­sten Mor­gen schlen­derte ich noch durch das Zen­trum. Par­ma bleibt für mich ein Ort mit gemis­cht­en Ein­drück­en. Nach Städten wie Flo­renz oder Rom wirkt es ver­gle­ich­sweise blass. Für einen kurzen Zwis­chen­halt dur­chaus geeignet – aber nicht mehr.

Parma: Sicht auf die Piazza Giuseppe Garibaldi

Ein Licht­blick war die kleine Caf­fet­te­ria La Pul­cinel­la unweit des Hotels. Bei einem Espres­so und einem frischen Gipfe­li dachte ich über die näch­ste Etappe nach. Dabei holte ich etwas her­vor, das ich schon lange nicht mehr benutzt hat­te: eine klas­sis­che Strassenkarte. Und sie erwies sich als uner­wartet hil­fre­ich – nicht nur zur Ori­en­tierung, son­dern vor allem, weil darin land­schaftlich reizvolle Streck­en markiert sind. So fiel die Entschei­dung leicht: quer durch die Apen­ni­nen, über kleine Strassen, Rich­tung Rim­i­ni. Nach den eher ernüchtern­den Ein­drück­en der Poebene war dies genau der Tape­ten­wech­sel, den ich suchte – und fand.

Quer durch die Apenninen

Die Fahrt führte mich weit­er Rich­tung Osten – quer durch die Apen­ni­nen. In der Ortschaft Por­ret­ta Terme legte ich einen ersten Zwis­chen­halt ein. Das Hotel Hel­ve­tia Ther­mal Spa war zwar unspek­takulär, doch das grosszügige Ther­mal­beck­en erwies sich nach den lan­gen Stun­den am Steuer als wohltuende Pause.

Am näch­sten Tag ging es weit­er – eine kur­ven­re­iche Berg- und Tal­fahrt, oft über schmale Neben­strassen. Es war eine Strecke, die mir Spass machte. In Predap­pio hat­te ich eine weit­ere Über­nach­tung einge­plant: im Bor­go Condé Wine Resort.

Hotel Borgo Condé — eine Oase der Ruhe

Das Bor­go Condé ist eine Anlage mit Charak­ter – ruhig gele­gen, einge­bet­tet in weitläu­fige Wein­berge. Von hier aus reicht der Blick weit über die Hügel­land­schaft. Beson­ders angenehm war auch die Nähe zur Oste­ria Condé, die nur wenige Gehminuten ent­fer­nt liegt und mit regionaler Küche überzeugt. Sollte ich wieder in dieser Gegend unter­wegs sein, würde ich gerne hier zurück­kehren.

Sicht auf das Hotel Borgo Conde

San Marino – eine sehenwerte Altstadt

San Mari­no gilt als eine der kle­in­sten und zugle­ich ältesten Repub­liken der Welt. Hoch über dem Umland, auf 750 Metern Höhe gele­gen, fügt sich die Stadt har­monisch in die Hügel­land­schaft der Apen­ni­nen ein. Ihr his­torisches Zen­trum gehört zum UNESCO-Weltkul­turerbe und ist – trotz aller Kom­merzial­isierung – einen Besuch wert.

Wer hier­her kommt, sollte keine stille Beschaulichkeit erwarten. Das Stadt­bild ist geprägt von einem regen touris­tis­chen Ange­bot: Par­füme­rien, Led­er­waren, Andenken­lä­den – viele Geschäfte buhlen um Aufmerk­samkeit. Und doch lohnt sich ein Spazier­gang durch die gut erhal­te­nen Alt­stadt­gassen. Hin­ter der Betrieb­samkeit lassen sich Momente find­en, in denen San Mari­no seinen eigentlichen Charak­ter zeigt.

Sicht auf eine der drei Burgen von San Marino
Eine Altstadtgasse in San Marino
San Marino Brunnen

Ich über­nachtete im Grand Hotel San Mari­no – ruhig gele­gen, nur wenige Gehminuten von der Alt­stadt ent­fer­nt. Das Hotel bietet eigene Park­plätze, was den Aufen­thalt unkom­pliziert macht – eine angenehme Basis für einen kurzen Besuch in dieser ungewöhn­lichen Repub­lik.

Riccione – Tage der Ruhe am Meer

Nach den vie­len Etap­pen und Fahrt­stun­den freute ich mich auf eine kleine Pause – vier Nächte an der Adri­aküste, aufgeteilt zwis­chen Ric­cione und Rim­i­ni. Für den Aufen­thalt in Ric­cione hat­te ich das Prom­e­nade Lux­u­ry Well­ness Hotel gewählt. Ein mod­ernes Haus mit grosszügiger Dachter­rasse, auf der sich der Tag bei einem Apéro wun­der­bar ausklin­gen lässt – mit Blick auf das Meer. Das Hotel und das Zim­mer gefie­len mir auf Anhieb: klar gestal­tet, stil­voll, ohne über­laden zu wirken.

Sicht von der Dachterrasse des Promenade Luxury Hotel auf das Meer

Beson­ders angenehm über­raschte mich die Architek­tur. Ich hat­te mit der­ar­ti­gen Bausün­den gerech­net, wie sie an manch­er Mit­telmeerküste zu find­en sind. Doch in Ric­cione scheint man die Gebäude­höhe bewusst auf sechs bis sieben Stock­w­erke begren­zt zu haben – das ergibt eine zurück­hal­tende Sil­hou­ette, die der Sky­line eine gewisse Leichtigkeit bewahrt.

Zwischen Sandwall und Strandliegen: Saisonvorbereitungen an der Adria

Jet­zt, Anfang April, sind die Strände noch men­schen­leer. Zum Schutz der „Bag­ni“ – der typ­is­chen Strand­bäder – wurde ein durchge­hen­der Sand­wall aufgeschüt­tet. Einige Betreiber begin­nen bere­its, diesen mit grossen Bull­doz­ern zu ebnen. Es wird gehäm­mert, geschraubt, gestrichen – der Früh­ling bringt sicht­bare Vor­bere­itun­gen für die bevorste­hende Sai­son.

Noch ist es möglich, zwis­chen den Bag­ni hin­durch direkt ans Meer zu gelan­gen. In weni­gen Wochen wird das kaum mehr denkbar sein – dann wird hier wieder eine dichte Rei­he von Liegestühlen ste­hen, ordentlich aus­gerichtet, bere­it für den Som­mer­be­trieb. Jet­zt aber liegt die Küste still, fast ver­lassen. Der April ist eine gute Gele­gen­heit, diesen Ort ausser­halb der Sai­son zu erleben.

Riccione Strandpromenade
Sicht auf das Hafenbecken von Riccione

Rimini – eine Idee, ein Gefühl

Rim­i­ni war der eigentliche Grund für diesen Road­trip. Warum genau ich dor­thin wollte, kann ich nicht sagen. Es war eher ein Gefühl – der Wun­sch, ein­mal im Grand Hotel Rim­i­ni zu über­nacht­en. Nur eine oder zwei Nächte. Mehr musste es gar nicht sein.

Ein Abstecher nach Vallugola

Von Ric­cione ist es nur eine kurze Strecke bis nach Rim­i­ni. Da der Check-in im Grand Hotel erst ab 16 Uhr möglich war, suchte ich noch nach ein­er Möglichkeit, die Zeit sin­nvoll zu ver­brin­gen. Ganz in der Nähe befind­et sich der Par­co Nat­u­rale Monte San Bar­to­lo – ein Gebi­et, das ich gerne zu Fuss erkun­den wollte. Eine kurze Wan­derung zum Meer war geplant. Doch der Weg war ges­per­rt, und so änderte ich spon­tan den Plan.

Ich fuhr weit­er nach Val­lu­go­la – ein klein­er Ort mit Hafen, eini­gen Restau­rants, son­st wenig. Beim Spazieren ent­deck­te ich das Ris­torante Fal­co. Direkt am Meer gele­gen, weiss gedeck­te Tis­che, eine ruhige Stim­mung. Ich kon­nte nicht wider­ste­hen und nahm Platz für einen leicht­en Lunch. Eine gute Entschei­dung: Der Thun­fisch war her­vor­ra­gend, der Ser­vice aufmerk­sam und zurück­hal­tend – so wie ich es mag.

Blick auf das Ristorante Falco

Grand Hotel Rimini – ein Haus mit Geschichte

Am Nach­mit­tag erre­ichte ich das Grand Hotel Rim­i­ni. Ein Haus mit Geschichte – und mit eigen­em Park­platz, was auf Reisen immer ein Plus ist. Die Halle beein­druck­te mit ihrer Grosszügigkeit, eben­so der gepflegte Garten. Mein Zim­mer hat­te einen kleinen Balkon. Die Möblierung ori­en­tierte sich an der Belle Époque – stil­voll, aber nicht unbe­d­ingt bequem. Doch wer sich für ein his­torisches Haus entschei­det, weiss: Kom­fort ist hier nicht die Haupt­sache.

Sicht auf das Grand Hotel Rimini

Die Altstadt von Rimini

Am näch­sten Tag lieh ich mir ein Velo und fuhr in die Alt­stadt. Diese ist verkehrs­frei – ide­al, um in aller Ruhe zu flanieren. Beson­ders gut gefie­len mir die Piaz­za Felli­ni und die Piaz­za Tre Mar­tiri. Es herrschte eine entspan­nte Atmo­sphäre. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dies während der Hoch­sai­son ganz anders wirkt.

Sicht auf den belebten Piazza Tre Martiri in Rimini
Rimini Hafen

Zurück am Hotel, machte ich noch einen Spazier­gang am Strand. Noch sind nur wenige Bars und Restau­rants geöffnet – doch jene, die offen haben, sind gut besucht. Fast alle Tis­che waren belegt. Rim­i­ni ist keine Stadt der Stille – auch nicht in der Neben­sai­son. Vieles ist auf Unter­hal­tung aus­gerichtet. Aus Bars und Restau­rants dröh­nt Musik, bis tief in die Nacht. Mit offen­em Fen­ster zu schlafen ist schlicht nicht möglich.

Im Po-Delta – wo Wasser und Himmel sich begegnen

Näch­ste Sta­tion meines Road­trips war der Par­co del Delta del Po – ein weitläu­figes Natur­paradies, das zu den bedeu­tend­sten Feucht­ge­bi­eten Europas zählt. Für Natur- und Vogel­lieb­haber ist es ein Ort der Fasz­i­na­tion. Immer wieder begeg­net man Flamin­gos, die gemäch­lich durchs flache Wass­er schre­it­en, auf der Suche nach Nahrung.

Typ­isch für diese Land­schaft sind auch die „Casoni“ – auf Stelzen gebaute Hüt­ten im Wass­er, einst von Fis­ch­ern genutzt. Ob sie heute noch kom­merziell betrieben wer­den, kann ich nicht sagen. Doch viele der Baut­en sind gut erhal­ten und wirken weit­er­hin belebt. Das gesamte Gebi­et lässt sich wun­der­bar auf Neben­strassen umrun­den. Und so fahre ich Kilo­me­ter um Kilo­me­ter ent­lang der Wasser­läufe und Kanäle. 

Po Delta Casoni

Zweimal über­quere ich den Po auf rustikalen Pon­ton­brück­en – zuerst die Ponte di Barche bei Gori­no, später jene bei San­ta Giu­lia. Bei­de wirken in ihrer Kon­struk­tion eher pro­vi­sorisch, erfüllen aber ihren Zweck – schwank­end, aber tra­gend.

Kulinarische Überraschung — Il Bilancione

Kurz vor der Brücke bei San­ta Giu­lia halte ich an: Das Restau­rant Il Bilan­cione, ein umge­bautes Casoni, liegt direkt am Wass­er. Ich habe Glück, einen Tisch zu bekom­men. So schlicht das Ambi­ente, so überzeu­gend das Essen: frisch zubere­it­et und geschmack­lich klar. Ein Restau­rant, das sich ein­prägt.

Po Delta Ponte di Barche
Restaurant Il Bilancione

Chioggia – die kleine Schwester Venedigs

Nach der Fahrt durch das Delta geht es weit­er nach Chiog­gia, auch das „kleine Venedig“ genan­nt. Für eine Nacht habe ich im Hotel Grande Italia gebucht. Das Auto stelle ich im Parcheg­gio Giove ab, von dort sind es etwa zwanzig Minuten zu Fuss bis ins Zen­trum.

Die Stadt wird von drei Kanälen durch­zo­gen, und beson­ders ent­lang des mit­tleren Kanals erin­nert das Stadt­bild tat­säch­lich an Venedig – wenn auch in kleinerem Massstab. Chiog­gia ist dur­chaus reizvoll: char­mante Gassen, ein­ladende Plätze, viele Restau­rants mit Fokus auf Fisch und Meeres­früchte. Entsprechend belebt ist das Städtchen, das sich gut zu Fuss erkun­den lässt.

Sicht auf den Kanal von Chioggia

Rückkehr an den Gardasee – letzte Etappe, letzte Kurven

Let­zter Halt meines Road­trips: der Gar­dasee – eine land­schaftliche Per­le, die mich immer wieder aufs Neue beein­druckt. In Gar­da lege ich einen ersten Zwis­chen­halt ein und bin angenehm über­rascht, wie grosszügig die Ufer­prom­e­nade gestal­tet ist. Dutzende Restau­rants rei­hen sich aneinan­der, ohne auf­dringlich zu wirken. Die Sicht über den See, hinüber zur Pun­ta San Vig­ilio, ist von beson­der­er Schön­heit.

Garda Promenade

Limone sul Garda — Übernachten mit Ausblick

Ich folge dem Ufer weit­er bis nach Limone sul Gar­da. Für zwei Nächte habe ich im LLAC Liv­ing Nature Hotel eingecheckt. Es liegt ober­halb des Ortes, mit weit­em Blick über See und Berge. Das Haus ist mod­ern, ruhig, mit her­zlichem Ser­vice. Die Zim­mer sind schlicht, aber stil­voll ein­gerichtet, der Blick von der Ter­rasse ist ein Genuss. Wer Limone erkun­den möchte, lässt das Auto am besten in der Tief­garage – ein hoteleigen­er Shut­tle bringt die Gäste bequem ins Zen­trum.

Sicht vom LLAC Living Nature Hotel auf den Gardasee

Limone selb­st über­rascht mit sein­er Lage: zwis­chen steil aufra­gen­den Felsen und dem offe­nen Wass­er einge­bet­tet, wirkt das kleine Städtchen fast wie eingek­lemmt – aber ger­ade das ver­lei­ht ihm seinen beson­deren Reiz. Die Ufer­prom­e­nade ist gepflegt, die Alt­stadt ver­winkelt, mit kleinen Läden, Cafés und Zitro­nen­bäum­chen, die hier nicht zur Zierde, son­dern aus Tra­di­tion wach­sen. Auch wenn Limone längst kein Geheimtipp mehr ist, bewahrt es sich eine gewisse Zurück­hal­tung – beson­ders am frühen Mor­gen oder in der Vor­sai­son.

Sicht auf Limone
Limone Promenade
Limone Hafen

Abstecher ins Hinterland – eine Fahrt durch stille Täler

Da das Wet­ter beständig bleibt, ver­län­gere ich spon­tan meinen Aufen­thalt – wech­sle aber ins Grand Hotel Fasano. Dort war ich schon im Vor­jahr, doch damals war das Wet­ter zu unbeständig, um den Aussen­bere­ich richtig zu nutzen.

Zuvor nutze ich die Zeit für eine Fahrt ins Hin­ter­land. Von Riva del Gar­da führt eine Bergstrasse hin­auf zum Lago di Ledro – ein türk­is­blauer See, einge­bet­tet zwis­chen bewalde­ten Hän­gen. Über Storo erre­iche ich den Lago d’Idro. Die Land­schaft hier ist rauer, ursprünglich­er – steil aufra­gende Berge, dun­kle Wälder, glitzern­des Wass­er. In Anfo, direkt am Seeufer, finde ich das Ris­torante Imbar­cadero. Eine Por­tion Pas­ta mit frischen Stein­pilzen – ein­fach, sät­ti­gend, gut.

Sicht auf den Lago Idro und die Berge
Capovilla Hinterland

Danach führt mich der Weg zurück zum Gar­dasee – über Capo­valle und eine 25 Kilo­me­ter lange, schmale Strasse. Sie schlän­gelt sich durch eine fast unberührte Berg­welt, kurvig, teil­weise ein­spurig. Ich bin froh, dass mir nur wenige Fahrzeuge begeg­nen. Bei stärk­erem Verkehr wäre diese Strecke eine Her­aus­forderung.

Grand Hotel Fasano – Belle Époque mit Blick aufs Wasser

Am späten Nach­mit­tag erre­iche ich das Grand Hotel Fasano, ein Haus mit Geschichte – und mit stiller Ele­ganz. Einst als Jag­dres­i­denz der öster­re­ichis­chen Kaiser­fam­i­lie genutzt, empfängt es heute Gäste mit dem Charme ver­gan­gener Zeit­en. Die Architek­tur atmet den Geist der Belle Époque: hohe Fen­ster, weitläu­fige Salons, liebevoll restau­ri­erte Details.

Grand Hotel Fasano Gardasee

Zugle­ich bietet das Hotel mod­er­nen Kom­fort – eine gepflegte Liegewiese am See, ein lux­u­riös­er Spa-Bere­ich und ein diskreter, aufmerk­samer Ser­vice. Mein Zim­mer bietet direk­ten See­blick. In der ele­gan­ten Lounge geniesse ich ein Glas Weis­s­wein, die Sonne im Gesicht, den Gar­dasee vor Augen – ein Moment des Innehal­tens. Wie schön das Leben doch sein kann.

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