St. Émilion: Ein Abstecher ins Bordeaux-Gebiet
Von San Sebastián her kommend erreiche ich am späteren Nachmittag das Hotel Grand Barrail, ein elegantes Haus im Stil eines Château. Mein Zimmer befindet sich in einem Nebengebäude mit einer wunderschönen Aussicht auf die umliegenden Weinfelder. Doch die Idylle wird getrübt: Ein lauter Ventilator eines nahegelegenen Weinlagers stört die Ruhe. Nach kurzer Rücksprache mit der Rezeption wechsle ich das Zimmer auf die gegenüberliegende Seite – doch leider bringt dies keine Besserung. Nun lärmt die hoteleigene Lüftungsanlage zwischen den Gebäuden. Für ein Fünf-Sterne-Hotel ist das schlichtweg enttäuschend. Solche Sachen sind für mich schwer zu verstehen.
Eine letzte E‑Biketour durch die Weinberge
Nach einem ausgiebigen Frühstück bereite ich mich auf meine letzte Biketour vor, bevor es zurück in die Schweiz geht. Die Strecke führt mich durch die sanften Hügel des Weinbaugebiets bis zur Dordogne. Die Weinfelder sind bereits abgeerntet, und die Winzer sind mit dem Rückschnitt der Reben beschäftigt.
Entlang der Dordogne geniesse ich den Blick auf den ruhig dahinfliessenden Fluss. Bei einer kleinen Boulangerie halte ich an, kaufe ein frisch belegtes Sandwich und finde wenig später einen malerischen Platz direkt am Flussufer. Hier verspeise ich das frische und knackige Sandwich-Baguette mit Genuss.
St. Émilion: Ein mittelalterliches Juwel
Der Rückweg führt mich in das malerische Dorf St. Émilion, ein Ort, der jährlich über eine Million Besucher anzieht. Es überrascht nicht, denn die Region ist weltweit für ihre Bordeaux-Weine bekannt. Der mittelalterliche Dorfkern ist liebevoll erhalten und strahlt Geschichte und Charme aus.
Ende November zeigt sich St. Émilion von seiner ruhigen Seite: Die Gassen sind nicht überfüllt, die Restaurants bieten freie Tische, und auf dem Dorfplatz herrscht eine entspannte Atmosphäre. Nach meiner langen Biketour geniesse ich einen Espresso in der warmen Nachmittagssonne und lasse die Eindrücke auf mich wirken.
Für Weinliebhaber ist St. Émilion zweifellos ein Highlight – ein Ort voller Charme und Genuss. Doch auch für jene, die weniger Interesse am Wein haben, bleibt es ein schönes, geschichtsträchtiges Dorf, das einen Besuch wert ist.
Der Abschluss eines unvergesslichen Roadtrips
Am nächsten Morgen breche ich mit einem Zwischenhalt in Beaune auf den Rückweg in die Schweiz auf. Nach sieben Wochen unterwegs durch Spanien und Portugal freue ich mich darauf, die Familie wiederzusehen. Dieser Roadtrip war eine unvergessliche Reise voller Kultur, Genuss und Entdeckungen – ein Abenteuer, das noch lange nachklingen wird.
Übersicht: 7 Wochen Roadtrip – Ein Streifzug durch Spanien und Portugal
- Teil 1: Katalonien
- Teil 2: Valencia und Andalusien
- Teil 3: Portugals Algarve
- Teil 4: Salamanca und San Sebastián
- Teil 5: Frankreich St. Émilion (aktueller Bericht)